Vor 21 Wochen wurde mein Junior geboren. Seitdem habe ich so viel gelernt, wie nie zuvor in einer solchen kurzen Zeitspanne in meinem Leben. Einige Dinge hätte ich sehr gern vor der Geburt vom Junior gewusst (und nein, ich meine nicht diese offensichtlichen Dinge wie die sehr, sehr starken Schmerzen einer Geburt oder das Schlafmangel echt keinen Spaß macht…). An dieser Stelle nun also den ersten Teil meiner von höchster Subjektivität geprägten Liste:*
Also liebe Väter: Sofern es irgendwie machbar ist, nehmt eure Elternzeit oder euren Urlaub bitte so, dass ihr direkt nach der Geburt zu Hause seid und mithelfen könnt. Ich hatte das Glück, dass Papa 12 Wochen Urlaub und Elternzeit direkt nach der Geburt hatte und würde es immer wieder so machen. Hätte ich auf die vielen (in diesem Punkt meist männlichen) Ratgeber aus meinem Umfeld gehört, hätte Papa seine Elternzeit erst genommen, wenn der Kleine schon laufen kann. Zitat: „So am Anfang hat der Papa doch gar nix vom Baby.“ Ich sehe das anders und hinzu kommt: Schon mal jemand an die Mutter gedacht? Insbesondere nach einem aufwühlenden Ereignis wie der Geburt und in der Phase des ersten Kennenlernens empfand ich es als große Erleichterung nicht gleich allein mit Junior zu sein. So konnte ich mir auch an stressigen Tagen und trotz Dauerstillens wenigstens kurze Ruhepausen gönnen. Außerdem hat Papa so gleich gesehen, wie viel Arbeit so ein kleiner Schatz macht und das man wirklich zu nichts kommt (ich konnte mir das früher auch wirklich nicht vorstellen – aber so ist es). Ich glaube, dass das viel Streit verhindert hat ab dem Zeitpunkt, ab dem Papa wieder seiner Arbeit nachging. Wie oft hört man, dass der Mann von der Arbeit nach Hause kommt und sich wundert: Die Bude sieht aus wie ein Saustall, Mama schlurft noch im Schlafanzug und ungeduscht durch die Wohnung und ist wahnsinnig erschöpft. Sie war doch den ganzen Tag zu Hause!? Was hat sie denn da bitte gemacht? Babys schlafen schließlich echt viel – da wird doch wohl genug Zeit gewesen sein? Nein – ganz so einfach ist das leider nicht (zumindest bei der überwältigenden Mehrheit – Ausnahmen bestätigen die Regel). Aber Verständnis hat Papa ja glücklicherweise in den ersten Wochen zu Hause erlangt. Schon ein Streitthema weniger 😉 Ein noch größerer Vorteil liegt natürlich darin, dass Papa so von Anfang an die Chance hatte, eine Bindung zum Junior aufzubauen und ihm in dieser sensiblen ersten Phase viel Nähe und Liebe spenden konnte. Auf „facebook“ helfen erfahrene Mamas & Expertinnen euch in meiner exklusiven Gruppe rund um alle Fragen zu Baby’s Erstausstattung. Stelle deine Fragen & profitiere von einer wertvollen Community. Werde jetzt Mitglied! Schon bevor Junior auf die Welt kam, stand für mich fest, dass ich stillen möchte und werde. Dievielen Vorteile für Baby und Mama, über die heutzutage ja glücklicherweise aufgeklärt wird, überzeugten mich voll und ganz. Was kann da schon schief gehen dachte ich mir, ist schließlich eine ganz einfache Sache. Große Vorbereitungen (bis auf den Kauf eines Still-BH’s)traf ich also nicht. Ganz im Gegensatz zur Geburt, auf die ich mich mit Literatur, Übungen des „Hypnobirthings“ (hier mein „Hypnobirthing“-Erfahrungsbericht) und im Vorbereitungskurs einzustellen versuchte, ließ ich das Stillen also entspannt auf mich zukommen. Leider bereute ich diese schlechte Vorbereitung bald. Nach der Geburt wurde Junior sofort und noch im Kreißsaal angelegt und er trank auch gleich. Toll! Ich dachte, damit ist unser Stillstart gelungen und so schön einfach geht es weiter. Doch schon wenige Stunden später sollte ich ihn selbst auf der Wochenbettstation anlegen. Leider hatte ich so gar keine Idee wie ich dieses kleine Bündel nun greifen und uns beide so positionieren soll, dass es gut trinken kann, ich bequem sitze und gleichzeitig alles sicher im Griff habe. Die Schwestern auf der Station mussten mir bis zu meiner Entlassung aus dem Krankenhaus jedes Mal beim Anlegen helfen (obwohl viel los war, nahmen sie sich immer Zeit für mich – danke dafür an das Team im Sana Klinikum Lichtenberg). Zwar war ich dann immer noch weit entfernt von einer bequemen Position und ich hatte schon große Schmerzen, aber irgendwo hatte ich ja aufgeschnappt, das sei normal und gehöre beim Stillen dazu. Mir war wichtig, dass mein kleiner Schatz trinkt. Das tat er, doch leider war es zu wenig. Er nahm innerhalb von 48 Stunden knapp 10% seines Geburtsgewichts ab und ich wurde deswegen fast nicht aus dem Krankenhaus entlassen. Beim „Auschecken“ wurde uns noch geraten zuzufüttern. Als wir zu Hause ankamen und das Anlegen allein nicht wie gewünscht klappte, fütterten wir zu. Ich war sehr verunsichert, da ich gehört hatte, dass frühes zufüttern häufig ein rasches Abstillen zur Folge hat. Wir hatten außerdem das Gefühl, dass Junior die Säuglingsnahrung nicht gut tat. Schnellstmöglich wollte ich einen Weg finden, davon ganz schnell wieder wegzukommen. Verzweifelt rief ich meine Hebamme an. Sie beruhigte mich etwas und sagte ich soll Stillhütchen probieren. Die Stillhütchen von Medela* waren für den Beginn unsere Rettung. Junior trank von da an sehr gut und ich hatte nicht mehr mit diesen Schmerzen und Problemen beim Anlegen zu kämpfen. Da Stillhütchen aber keine Dauerlösung sind und ich das korrekte Anlegen lernen wollte, machte ich mich in jeder freien Minute zum Thema Stillen schlau. Auch meine Hebamme habe ich mit Fragen gelöchert. Sehr geholfen hat mir hier auch die großartige Website www.stillkinder.de. Ich wünschte jedoch, ich hätte mich vor der Geburt, als ich noch die nötige Ruhe und Zeit hatte, auf das Stillen vorbereitet. Vor allem habe ich lernen müssen, dass den jungen Mamas oftmals Positionen zu Beginn gezeigt werden, die nicht allzu anfängerinnenfreundlich sind. Auch hier nochmal mein Dank an stillkinder.de. Hier wurde ich zum ersten Mal fündig auf der Suche nach für uns geeigneten Positionen. Toll war dann später auch die Unterstützung einer ehrenamtlichen Stillberaterin, denn über den persönlichen Kontakt geht halt nix. Kurz zusammengefasst kann ich jetzt sagen, dass wir die Stillhütchen nach fünf Wochen los waren, Junior prächtig wächst und gedeiht und ich das Stillen sehr genieße. Während ich in den ersten Wochen immer dachte „Halt nur 12 Wochen durch, dann kannst du abstillen“, möchte ich nun so lange wie möglich (und wir beide es wollen) stillen. Ich bin überzeugt davon, dass das Stillen nicht nur für mein Baby das Beste ist, sondern auch mir im stressigen Alltag hilft und für mehr Entspannung sorgt. Kleine Anmerkung am Rande: Ein gutes Stillkissen ist sein Geld auf jeden Fall wert. Es entlastet euch bereits in der Schwangerschaft und hilft beim bequemeren Schlafen mit immer größer werdendem Babybauch. Beim Stillen hilft es euch dabei, euch und euer Baby in eine angenehme Position zu bringen (oder fungiert als Stütze im Babyrücken, wenn ihr im Liegen stillt). Ich persönlich mochte diese sehr langen Stillkissen nicht, da die Füllung immer da hinrutschte, wo ich sie gerade nicht brauchte. Sehr empfehlen kann ich hingegen den „Plüschmond“ von „Theraline„*, den ich am Ende meiner Schwangerschaft bei einer Freundin entdeckte. Ach, wie toll fand ich vor der Geburt vom Junior die Idee des Beistellbettchens. Das Baby genießt Mamas Nähe und Mama genießt die große Freiheit im Bett. Familienbett – nein, bei uns doch nicht! Schließlich habe ich gelesen, dass das ein Sicherheitsrisiko sein kann und außerdem will ich doch in Ruhe schlafen. Heute kann ich über meine damaligen Gedanken herzhaft lachen. Denn unser Junior hatte da so ganz andere Ansichten als seine Mama. Wozu ins zwar nahe, aber immer noch viel zu weit entfernte Beistellbettchen ziehen, wenn Mama so viel Platz in ihrem Bett hat? Es kam wie es kommen musste – zum Familienbett. Das Beistellbettchen war also die ersten drei Monate eher eine Ablage für alles, was die stillende Mama so in Griffweite benötigt. Zwischenzeitlich schlief Junior zwar auch wenige Male einige Stunden ohne Mama am Abend im Beistellbett. Doch das war nur eine kurze Phase, bevor er wieder auf das Familienbett bestand. Immerhin gibt es immer mehr Abende, an denen ich das Schlafzimmer nach der Einschlafbegleitung verlassen darf (wenn auch meist nur kurz …). Die Investition hat sich also in unserem Falle nicht gelohnt. Wer es trotzdem versuchen möchte mit einem Beistellbett, kann wohl mit dem berühmten „babybay„* nicht viel falsch machen. In den paar Stunden, in denen Junior drin lag, konnten wir zumindest keine Kritikpunkte finden 😉 Update: Unser Exemplar haben wir übrigens im Spätsommer 2017 verkauft. Die Käufer, optimistische werdende Eltern, habe ich natürlich ehrlich darüber aufgeklärt, dass unser Junior es dann doch noch kuschliger mag. Der Gesichtsausdruck des Bald-Papas sprach Bände … Wer also ein bisschen Geld sparen möchte, kann online sicher ein kaum genutztes Beistellbett für sein Baby finden (wer übrigens wissen möchte, wie viel Geld sich allein im ersten Halbjahr mit Baby durch einige simple Tricks sparen lässt, sollte unbedingt hier reinlesen). Während der 39 Wochen, in denen unser Junior in meinem Bauch wuchs, war ich insgesamt doch recht entspannt. Sorgen um die Gesundheit meines Babys hatte ich wenig und uns reichten zum Beispiel auch die normalen Ultraschalluntersuchungen beim Frauenarzt aus, um uns sicher zu fühlen. Feindiagnostik etc. hatten wir nicht (wobei ich jede Familie/Mama verstehe, die sich dafür entscheidet). Vor der Geburt hatte ich einen gesunden Respekt (ok, ich gebe es ja zu – ich hatte riesige Angst vor den Schmerzen und der Situation nicht gewachsen zu sein). Jedoch hatte ich auch das Vertrauen in Junior und mich, dass alles gut wird. Glücklicherweise kam es dann auch so. Was die Hormone jedoch nach der Geburt mit mir anstellten, habe ich unterschätzt. In den ersten Wochen nach der Geburt war ich sehr ängstlich und befürchtete, dass meinem Baby etwas passiert, sobald ich nicht in unmittelbarer Nähe bin. Ständig schaute ich vor allem Abends nach, ob Junior noch atmete, wenn er mal ohne uns schlief. Das kam zwar nur selten vor, aber vor der Geburt hätte ich gesagt: Das ist dann die Zeit, in der ich mich entspannen kann und mich erhole. Selten war ich der Entspannung so fern wie in diesen Stunden. Auch ein Babyphone brachte mir da nicht viel. Denn das schlägt ja nur bei Geräuschen an. Was ist aber wenn etwas passiert und dabei nichts zu hören ist? Aus heutiger Sicht würde ich mir noch vor der Geburt einfach ein Babyphone mit Videoübertragung kaufen. Als Junior sich auch in der Nacht gern mal quer durchs Familienbett rollte und dann noch auf dem Bauch liegend wieder einschlief (er konnte zwar sein Köpfchen schon lange anheben, aber zurückdrehen schaffte er noch nicht), hatten wir genug und besorgten unser Gerät gleich am nächsten Tag. Wir haben dann also erst nach fünf Monaten günstig bei „ebay Kleinanzeigen“ unser Video-Babyphone erstanden. Wir sind sehr zufrieden mit dem Testsieger der „Stiftung Warentest“ und würden das „Audioline Watch & Care V130 – Video-Babyphone mit Nachtlicht und Gegensprechfunktion„* wieder kaufen. Die Kameraqualität ist auch noch gut genug, wenn das Gerät einige Meter entfernt vom Babybett steht (ich hatte immer Sorge wegen der höheren Strahlenbelastung). Was für eine Erleichterung für uns! Ich kann regelmäßig schauen und sehe, ohne den kleinen Sonnenschein beim Schlafen durch ewiges rein- und rausgehen zu stören, ob alles in Ordnung ist. Und damit bin ich auch am Ende des ersten Teils der 21 Dinge, die ich gern vor der Geburt meines Babys gewusst hätte. In Teil 2 geht es unter anderem um übellaunige Babys und Eltern, die ständig das Internet durchstöbern auf der verzweifelten Suche nach Antworten … Erschöpft, aber glücklich grüßt euch eure Jana * Dieser Beitrag enthält Affiliate-Links (welche allesamt mit * gekennzeichnet sind). Wenn ihr diesen folgt und ein Produkt kauft, dann erhalte ich eine kleine Provision dafür. Am Kaufpreis ändert sich dadurch natürlich nichts für euch. Ihr könnt euch darauf verlassen, dass ich nur Produkte oder Marken verlinke von denen ich überzeugt bin. Durch eure Käufe über meine Affiliate-Links gebt ihr mir die Möglichkeit meinen Mama-Blog weiter zu betreiben. Vielen Dank!1. Eine frischgebackene Mama sollte im Wochenbett nicht allein gelassen werden.
Kleiner Exkurs: Einladung zu meiner exklusiven „facebook“-Gruppe
2. Es ist clever, wenn man sich bereits vor der Geburt auf das Stillen vorbereitet
3. Beistellbettchen sollten eher „Ablageort am Familienbett“ heißen
4. Auch entspannte Schwangere können ängstliche Mütter werden
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