Weniger Stress & mehr Gelassenheit im Mama-Alltag!
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Denkfehler 1: Ich kann mich nur entspannen, wenn mein Kind schläft!
Welche Mama kennt sie nicht? Diese Tage, an denen wir uns nichts sehnlicher wünschen als das unser Nachwuchs doch bitte bald endlich einschlafen möge. Dabei gilt die Formel: Je genervter, erschöpfter und müder die Mama, desto größer ist natürlich auch der Schlaf-Druck. Schnell geht der Blick dann immer wieder zur Uhr. Verdammt, so spät schon. Und der Nachwuchs wirkt nicht müde.
Dabei wird hier dringend Erholungs-Zeit benötigt. Zwei Stündchen wären doch mal ein Anfang. Leider ist daran aber ausgerechnet jetzt nicht zu denken. Denn mit jeder Minute in der dein bockig-wütendes und frustriertes Mama-Ich innerlich lauter quengelt und fordert, tut dies auch dein Kind. Nur halt nicht tief in seinem Inneren wie du, sondern gut wahrnehmbar …
Nun ist es vollkommen egal, ob die kleinen Äuglein sich nicht zur Nachtruhe schließen, weil es noch zu früh ist zum Schlafen. Oder schon zu spät und, wie ich es im Hause Patschehand gern nenne, das Kind „über den Punkt ist“. Und auch wenn ich weiß, dass dieser Hinweis schwerer seinen Weg in den Kopf einer gestressten Mama findet, muss er an dieser Stelle sein. Wie fein die Antennen unserer Kleinen für Stimmungen und Gefühle sind, weißt du sicher bereits aus eigener Erfahrung. Was wohl daran liegt, dass diese Fähigkeit seit vielen, vielen Jahren eine entscheidende Rolle beim am Leben bleiben spielt.
Daher ist es auch einleuchtend, wenn wir uns einmal kurz gemeinsam ins Gedächtnis rufen, was sozusagen das oberste aller Einschlaf-Gebote ist. Wohlgemerkt für kleine & große Leute. Es ist das Gefühl der Sicherheit. Sich entspannt in den Schlaf sinken zu lassen, klappt nicht wenn die Hauptbezugsperson beispielsweise gerade stark unter Strom steht.
Kann unser Nachwuchs ja auch nicht ahnen, dass Mama einfach Angst um ihre Me-Time hat. Und nicht der Wolf aus dem Märchen ums Haus schleicht. Sich ein bisschen locker zu machen hilft aber nicht nur dabei, seinem Kind beim Einschlafen zu helfen. Denn jede Mama weiß längst: Auch die perfekt durchritualisierte Zu-Bett-Geh-Routine, liebevollste Einschlaf-Begleitung und größtmögliche innere Gelassenheit bringen manchmal nichts.
Zunächst jedenfalls. Denn enorm hilfreich ist ja der Gedanke, dass jedes Kind irgendwann auch wieder müde genug zum Wegdösen ist. Doch auch hier ist es wieder vollkommen uninteressant in Hinblick auf unsere Mama-Auszeit, warum der Nachwuchs nicht pennt. Fakt ist ja, dass er es gerade nicht tut.
Nun könntest du natürlich den verbreiteten Denkfehler begehen und traurig sein, dass du dir die Entspannung für heute dann wohl abschminken kannst. Ganz im Gegensatz natürlich zu den Make-Up-Resten, die bei den häufig mit den Kindern zu späterer Stunde einschlafenden Mamas oft im Gesicht bleiben. Bevor wir aber nun ganz tief ins Mama-Jammertal rutschen, stelle ich einfach mal ganz provokant folgende Frage:
Warum soll Entspannung denn nur möglich sein, sobald die Kleinen friedlich schlummernd im Bett liegen?
Klar: Je jünger der Nachwuchs ist, desto eher musst du dir Gedanken darüber machen, wie du ihn in deine Entspannung einbeziehst. Doch ist die größte Hürde, womit ich den Glaubenssatz „Erst wenn die Kinder schlafen, kann ich mich erholen“ meine, erstmal überwunden, wird das Finden kreativer Lösungen vergleichsweise einfach. Ja, ich meine das ernst. Ganz ohne Quatsch.
Wisst ihr, was ich mir an innerem Stress erspare, seit ich einfach baden gehe auch wenn mein Kleinkind am Abend noch wach ist?
Junior wirft seine 800 Badetierchen ins Wasser (by the way gibt es hier mehr zur Elternhölle Geschenke) und ist glücklich. Ich lese entspannt ein paar Seiten und bin glücklich. Wer mir jetzt kommt mit „Ich will aber ohne 800 Tierchen baden und meine Ruhe haben!“. Ja, verstehe ich. Für mich gilt aber: Was ist eine mit Spielzeug gefüllte Wanne denn bitte im Vergleich zu einer immer wieder auf die Uhr guckenden und innerlich voll ausflippenden Mama?
Genau. Nichts.
Das mit dem Baden soll nur eines von vielen, vielen Beispielen sein. Die sicher besser funktionieren als ihr jetzt glaubt. Also probiert es wirklich aus! Und traut euch, eure Kinder an eurem wohlverdienten Stressabbau teilhaben zu lassen. Denn jetzt mal ehrlich: Immer nur Energie in der Schlafenszeit der Kinder zu tanken, macht uns auf Dauer irre. Und unglaublich abhängig von eben genau diesem Zeitfenster.
Zeit, was zu ändern!
Denkfehler 2: Ich muss mit meinem Kind spielen!
Aus mehreren guten Gründen halte ich mich wie es nur irgendwie geht aus digitalen Eltern-Foren und ähnlichen Räumen fern. Auf Umwegen stieß ich trotzdem auf eine Art Hilfeschrei einer Mama. Was war los?
Nun, sie steckte in einem Dilemma. Die Kurzversion lautet: Sie glaubt, es sei ungeheur wichtig für ihr Kind, dass sie mit ihm spielt. Doch sie hasst es geradezu. Es macht ihr keine Freude. Leider lösten diese ehrlichen Worte nur wenig Mitgefühl bei einem Großteil der Community aus. Von „Spielen ist doch so toll! Wie kann man das hassen?“ bis hin zu „Was bist du nur für eine Mutter …“ reichten die Kommentare.
Schade, dass niemand mit weniger Schreibfehlern und Ausrufezeichen darauf hinwies, dass ein Kind sicher keinen Schaden erleidet, wenn Mama eben nicht die Spielefee macht. Unser Job besteht nicht darin, Begeisterung für Dinge vorzutäuschen, für die wir uns nicht begeistern. Echt nicht. Was soll falsch daran sein, den Dingen nachzugehen, die wir lieber machen? Nicht unbedingt nebenbei haben wir ja außerdem jede Menge im Haushalt zu erledigen.
Bei uns läuft das beispielsweise so, dass ich Junior anbiete mit beim Wäsche zusammenlegen, Kochen und so weiter zu helfen. Ich binde ihn so gut es geht in den Alltag ein. Einfach weil sonst zu viel liegen bliebe und ich ein sehr wichtiges Mama-Mantra sehr streng befolge seit langer Zeit. Es lautet: „Wenn das Kind schläft, schläft auch die Hausarbeit.“ XD
Irgendwann hat Junior meist genug von all den To-Do’s hier. Was ich gut verstehen kann. Dann sucht er sich eine Beschäftigung. Mit seinen bald schon 2 1/2 Jahren hat er eine blühende Fantasie und entwickelt in seinen selbst erdachten Spielewelten eine enorme Freude.
Derzeit haben es ihm seine Puppen sehr angetan. Mit denen kuschelt er nicht nur sehr liebevoll, setzt sie aufs Töpfchen oder kocht ihnen ein Essen. Am liebsten fährt er „Müllabfuhr“ mit „Babypuppe“ und „Puppi“ (siehe Foto). Die beiden sind übrigens die ersten Puppen von Juniors Großcousine, die mit mittlerweile elf Jahren nicht mehr mit ihnen spielt. Ab und an sind Leute verwundert, dass mein Junge mit einer rosafarbenen Stoffpuppe spielt. Ihr könnt euch vielleicht schon denken, wie egal mir das ist. Trotzdem finde ich es wunderbar, dass es mittlerweile nicht nur Frieda und Mali sondern unter anderem auch Anton und Krümel als hochwertige Puppen bei Jako-O , einem meiner liebsten Online-Shops für die Kleinen, gibt.
Natürlich fahren aber nicht nur die Puppen in Juniors Müllfahrzeug mit. Weiteres diverses Spielzeug muss auf der als Müllfahrzeug dienenden Bank als Müll arrangiert werden. Und dann geht es los und Junior lenkt das Fahrzeug. Ab und an gibt es kein Entrinnen für mich. „Mama, du musst hier sitzen neben dem Müll. Ich lenke!“ Oft lasse ich mich dann ganz auf das Spiel ein. Und freue mich über das Teilhaben an Juniors Blick auf die Welt. Manchmal nehme ich mir aber auch einfach ein Magazin oder Buch mit und sage: „Mama liest ein bisschen während der Fahrt.“ Junior hat das bisher nicht gestört. Und ich habe durch die kleine Auszeit die Energie gewonnen, um als Mama wieder voll da zu sein.
Es gibt sicherlich einige Gründe für ein schlechtes Mama-Gewissen, die berechtigt sind. Doch dann gibt es da auch einen riesigen Berg an unnötigem Stress. Das Thema Spielen ist so eines für mich. Kinder brauchen Mamas, die den Alltag so gestalten, wie es auch ihnen selbst gut tut. Und da ist erstaunlich viel möglich – und zwar ohne sein Kind dadurch zu vernachlässigen oder aus dem Blick zu verlieren – wenn man sich auch hier traut, seinen eigenen Weg zu suchen und zu gehen.
Wie schade wäre es schließlich, wenn sich die Kinderjahre dauerhaft wie ein Hamsterrad ohne Entrinnen anfühlen? Nur weil wir aus Angst, es jemandem nicht recht zu machen (Kleiner, fieser Hinweis: Egal wie sehr wir uns abmühen, zu meckern gibt es immer etwas), uns selbst komplett aus dem Blick verloren haben und für alle anderen „funktionieren“. Dafür ist mir diese einmalige Lebensphase mit einem zunehmend selbstständiger werdendem Kind echt zu schade! Euch geht es da sicher genauso, oder?
Denkfehler 3: Planung ist im Leben mit Kindern unrealisitsch & frisst Zeit!
Planung ist das halbe Leben. Fand ich irgendwie schon immer. Allerdings hatte ich in meinem kinderlosen Leben keine Ahnung, wie sehr so ein Baby dieses halbe Leben auf den Kopf stellen kann. Und die andere Hälfte gleich mit dazu. Mitten in dieser aufwühlenden, intensiven und lehrreichen Babyzeit habe ich mich gewissermaßen vom Planen verabschiedet. Bringt doch nix mehr! Ständig ändert sich was im Leben mit Kind. Und dann kostet die ganze Planerei so viel Zeit, die ich gar nicht habe. Oder zur Entspannung nutzen könnte …
Mittlerweile weiß ich jedoch folgendes: Spätestens dann, wenn aus dem Baby ein Kleinkind wird, sollte auch das planvolle Angehen der Dinge wieder Einzug halten ins Leben. Mit einem stabilen Gerüst rund um die Tage, Wochen und Monate lebt es sich viel stressfreier. Der Kopf ist nicht immer voll mit all den Dingen, die irgendwie anstehen. Dann aber doch oftmals irgendwie untergehen. Eine eingespielte Routine hilft bei vielen wiederkehrenden Aufgaben außerdem dabei, dass diese nicht allzu viel Zeit beanspruchen.
Mit Auschieberitis oder wie die Fachfrauen es nennen Prokrastination bestrafen wir Mamas uns leider nämlich allzu häufig nur selbst. Ein anderer nimmt uns die Arbeit ja nicht ab … (Glückwunsch an all diejenigen, bei denen es anders läuft). Nur mit einer gewissen Struktur kommen wir raus aus diesem Reagieren-Modus der ersten Zeit mit Baby, der so viele Mamas verständlicherweise belastet und einiges an Kraft kostet. Vor allem wenn Unterstützung fehlt. Gut geplant agieren wir wieder. Und sind allein schon durch dieses Gefühl entspannter im Alltag. Ich verspreche euch, dass das funktioniert!
Ein organisierter Alltag hat darüber hinaus noch einen weiteren unschlagbaren Vorteil: Wir sehen Zeitfenster, die wir sonst nicht sehen würden. Oder sind als Herrin unserer eigenen Zeit in der Lage, uns solche Fenster selbst zu basteln. Und können diese dementsprechend auch mal für das nutzen, was uns so richtig gut tut. Also nix wie ran an die zeitliche Bestandsaufnahme!
Denkfehler 4: Es ist immer so viel los, da braucht es keinen zusätzlichen Aufwand um meine Person!
Womit ich dann bei dem Denkfehler angelangt wäre, den ich ehrlicherweise nur in Ansätzen von mir selbst kenne und eher unterbewusst lebe als so zu denken. Ich halte ihn jedoch leider für weit verbreitet. Denn wenn es stressig wird, viel zu tun ist und gefühlt von allen Richtungen Erwartungen, Aufgaben und Verpflichtungen auf uns einprasseln, dann nehmen wir Mamas zu allererst uns selbst zurück.
Vor einiger Zeit hatte ich in einem Interview von Jesper Juul einmal eine Aussage gelesen, in der meiner Meinung nach viel Wahres steckt: Sinngemäß sagte er, dass Frauen sehr gut darin seien, ihre Bedürfnisse zu erkennen. Für diese aber auch einzustehen und entsprechend zu leben, schaffen nur wenige. Bei manchen äußert sich dieses Ungleichgewicht dann in großem Frust und Vorwürfen. Welche die Liebsten mal mehr, mal weniger deutlich um die Ohren gehauen bekommen.
Mir als Frau ist vielleicht etwas klarer, dass dieses Verhalten nicht böswillig ist. Sondern von einem anerzogenen und gesellschaftlich verbreiteten Bild, wie Frauen bitte sein sollten, herrührt. Nun bringt uns die Ursachenforschung unserer Auszeit aber auch nicht wirklich näher. Daher also weiter im Text mit mehr Praxisbezug 😉
Es ist ein bisschen wie beim Sport. Den haben wir dann am Nötigsten, wenn wir die besten Ausreden haben. Sprich zu viel zu tun, zu viel Stress … Sport oder auch Bewegung, welche man ja durchaus als Teil der Selbstfürsorge erachten kann, wird ziemlich flott von uns wegrationalisiert. Pausen oder Beschäftigungen, die nichts mehr machen als Spaß, leider auch. Wenn dann noch die Ansicht dazu kommt, dass man sich als Mama halt einfach mal zusammenreißen müsse und nicht so viel Aufhebens um seine Person machen sollte, wird es schwierig.
Je mehr wir an einem solchen Denkmuster festhalten, desto voller werden unsere Tage wie von Zauberhand werden. Wer sich selbst für nicht wertvoll genug hält, um mal abschalten zu dürfen, wird eine solche Auszeit gar nicht erst zulassen. Denn so jemand kann die freie Zeit dann auch nicht genießen. Ganz gleich wie dringend sie mal wäre.
Zu viele unbequeme Fragen, Gedanken und Gefühle könnten unabgelenkt auf den sich eigentlich nach Erholung sehnenden Kopf niederprasseln. Blitz-Tipps zur schnellen Abhilfe? Im ersten Schritt wäre da das Erkennen des negativen Glaubenssatzes. Darüber hinaus wird es aber schwierig. Hier muss umfassender und tiefgründiger sowie individuell nach dem Problem geschaut werden. Glücklicherweise gibt es neben Fachliteratur auch Coaching-Angebote, die dabei helfen können. Blockierende Glaubenssätze anzugehen lohnt sich immer!
Denkfehler 5: Mir hilft sowieso nur noch eine mehrwöchige Mama-Auszeit!
Zum Abschluss geht es dann um den Hang zur Übertreibung. Darin bin ich übrigens die Königin. Mir macht es einfach manchmal Spaß, voll drüber zu sein. So jetzt ist es raus. Und so gibt es bei mir nicht einfach nur Erschöpfung. Nein, es ist DIE Erschöpfung überhaupt. Also voll schlimm und so. Mit Müdigkeit und allem Drum und Dran. Wer es dann gut mir meint und rät „Gönn dir doch eine kleine Auszeit!“, kriegt dann zu hören, dass die ja niemals reichen würde. Mit ernster Miene und voll überzeugt trage ich dann vor, dass meine Erschöpfung nicht einfach mal mit einer Stunde Schlaf zu beheben ist. Oder einem heißen Bad. Oder einer Runde joggen. Nein! Meine schlimme Erschöpfung reicht für das gesamte Jahrhundert. Mindestens. Ist ja wirklich wirklich schlimm.
Da könnte nur noch eine mehrwöchige Mama-Auszeit helfen. Kraft der kleinen Pause? Das ich nicht lache. Sowas kann nur von Männern kommen. Oder Leuten ohne Kinder. Tsss …
Was ich dann oftmals nicht mehr verkünde ist, dass
- ich mich meist bereits am nächsten Tag wieder grandios fühle (ihr wisst ja jetzt, dass es bei mir kein dazwischen gibt),
- dieses grandiose Gefühl ganz häufig in unmittelbarem Zusammenhang mit einem heißen Bad, einer Stunde Schlaf oder einer Runde joggen steht
- und Mini-Auszeiten mindestens ein guter Anfang sind, um der Erschöpfung zu entkommen. Es manchmal aber einfach zu schön ist, sich im Jammertal im eigenen müden Elend zu suhlen und dabei den Eindruck zu erwecken, man hätte das krasseste Leben überhaupt zu bewältigen.
Also, Mamas: Wenn es euch ab und an hilft zu jammern, dann nur zu. Unterschätzt jedoch bitte nicht die positive Wirkung eines entspannteren Alltags mit kleinen Pausen. Ich hoffe, dass dieser Beitrag euch genau dafür ein paar Anregungen liefern konnte.
Voller Vorfreude auf einen gelassenen Frühling grüßt euch
eure Jana