Ja, meine Schwangerschaft mit Junior liegt nun schon einige Zeit zurück. Trotzdem ist das Thema Kugelbauch jedoch derzeit ein sehr präsentes in meinem Leben. Klar – als Neu-Single-Mom befinde ich mich nicht selbst in freudiger Erwartung.
In meinem Umfeld wagen jedoch einige Mamas den großen Schritt der Familienerweiterung. Und beim Plaudern mit den werdenden Zweifach-Mamas ging es eben auch um die Frage: Was würdet ihr im Rückblick auf eure erste Schwangerschaft anders machen?
Für mich ein willkomener Anlass einmal in Erinnerungen zu schwelgen. Auch aufgrund meiner eigenen Erfahrungen geht es hier heute also um die 7 typischen Fehler während der Schwangerschaft. Und da das Motto hier auf Patschehand.de eben nicht nur ehrlich, sondern auch gut gelaunt lautet, verrate ich dir natürlich auch wie du diese Fehler vermeidest. Solltest du Teil 1 verpasst haben, kannst du das Lesen hier nachholen. Und nun wünsche ich dir viele Aha-Erlebnisse mit Teil 2!
Einladung zur Baby’s Erstausstattungs-Gruppe
Bevor es hier gleich richtig los geht, lade ich dich zu meiner exklusiven „facebook“-Gruppe rund um Baby’s Erstausstattung ein. Wenn du Fehlkäufe vermeiden & das Beste für dein Baby und dich selbst willst, dann bist du hier richtig aufgehoben.
Fehler 4: Der Theorie zu viel Raum einräumen
Voll verplant mit Kugelbauch
Strukturiert und gut geplant bestreite ich meinen Alltag. Also wenn gerade nix dazwischen kommt. So viel sei an dieser Stelle verraten: Mit Baby ist das dazwischen doch größer als früher. Und häufiger. Das ahnte ich als Schwangere natürlich irgendwie schon. Doch ich muss da etwas gestehen. Meine feste Überzeugung nämlich.
Denn ich war mir sowas von sicher, dass zum Leben mit Baby gar nicht so viel gehört. Und das, was es dann eben doch braucht? Eignen werdende Eltern sich easy und ganz nebenbei während der Schwangerschaft an. Wie? Mit dem Lesen von Büchern. Und der ausgiebigen Recherche im Netz. Nicht zu vergessen sind der Besuch des Geburtsvorbereitungskurses und der „Babyführerschein“. Klar, das sich auch zwei, drei Apps auf dem Smartphone hatte zur Schwangerschaft.
Wie groß müsste mein Baby jetzt sein? Genau jetzt versteht sich. Was sind typische Schwangerschaftsbeschwerden in dieser Woche? Was wird bei der nächsten Untersuchung geprüft? Und, Ehrensache: Die nachfolgenden Apps der Anbieter fürs Wochenbett hatte ich natürlich auch schon lange vor Juniors Geburt geladen.
Sind „Babyführerschein“, Geburtsvorbereitungskurs & Schwangerschafts-App sinnvoll?
Du fragst dich jetzt sicher, was daran falsch sein soll. Nun, daran ist gar nichts falsch. Denn ohne den Besuch des Geburtsvorbereitungskurses hätte mir jede Menge an hilfreichem Wissen für die Geburt gefehlt. Der „Babyführerschein“ war eine lustige Erfahrung für Juniors Papa und mich. Ein bisschen was gelernt haben wir außerdem dabei.
Und die Apps hatten einige nützliche Infos parat. Zudem sind sie allemal besser als wildes drauflos googlen zu allen Fragen rund um die Schwangerschaft. Denn Foren sind zum Beispiel so ein digitaler Ort, den werdende Eltern besser meiden sollten. Voll von fiesen Kommentaren, unerebetenen Ratschlägen und immer zielsicher an dem vorbei, was die Ratsuchenden eigentlich wissen wollten.
Bevor ich jetzt aber abschweife, geht es zurück zum Thema. Und damit dem typischen Fehler, den nicht nur ich begangen habe. Denn so klasse und sinnvoll all die geschilderten Kurse, Angebote & Eltern-Apps auch sein mögen. Sie sind eben auch eine große Ablenkung.
Achtsam, vertrauensvoll & gestärkt in die Geburt gehen
Wovon diese ja meist sehr theoretische Informationsflut ablenkt? Meiner Erfahrung nach von all den Dingen, die bereits auf irgendeine Art in dir schlummern. Und wohl nur sanft aufgeweckt werden müssen. Wovon redet die Jana Mama Patschehand da denn jetzt schon wieder, fragst du dich vielleicht. Vom Vertrauen in dich und deine eigenen Fähigkeiten natürlich. Und das in Hinblick auf die Geburt. Aber auch die ersten Tage und Wochen mit Baby.
Während deiner Schwangerschaft etwas Zeit in Dinge zu investieren, die deine Zuversicht stärken, lohnt sich. Ganz bewusst auch einmal im Jetzt zu bleiben ebenfalls. Und damit den Blick abzuwenden von all den Planungen und Erledigungen für die Geburt und die Zeit danach. Nun bin ich keine dieser etwas entrückten, manchmal lebensfernen Eso-Frauen.
Ich erzähle dir hier nicht, dass du mit Achtsamkeit und dem richtigen Mindset gelassen wie Mama Buddha herself dein Baby zur Welt bringst. Oder all den Veränderungen, welche die Familiengründung mit sich bringt, immer wohlwollend und glücklich begegnest. Wenn du deinem Baby, deinem Partner und vor allem auch dir selbst jedoch vertraust, dann kannst du all dem Wunderbaren dieser einmaligen Zeit jedoch mehr Raum geben.
Da du dich nicht von Erwartungen irre machen lässt, die nicht deine sind. Und annehmen kannst, dass Perfektion eine Illusion ist, der du nicht hinterherrennen musst. In dem Wissen, dass du stets das Beste tust, was dir gerade möglich ist, meisterst du Geburt und Wochenbett. Ob mit „Babyführerschein“ oder ohne. Denn jetzt mal ehrlich: Die Baby-Theorie lässt sich schnell erlernen. Die Fähigkeit, in die eigene Kraft zu vertrauen und sich freizumachen von belastenden Erwartungen, hingegen nicht.
Bald- und Neu-Mamas unter Druck: Was hilft
Für ein positives Geburtserlebnis hat mir dieses Buch* sehr weitergeholfen. Hier gehe ich näher auf meine Erfahrung ein und schildere ehrlich, wie ich meine große Angst vor einer schmerzhaften Geburt in den Griff bekam. Für einen entspannteren Start in dein neues Leben als Mama lege ich dir dieses erfrischend ehrliche und dabei trotzdem bestärkende Buch von Nele Hillebrandt
* ans Herz.
An dieser Stelle merke ich noch an: Nur weil Lesen für mich immer ein guter Weg war und ist, um Inspiration und bei Bedarf auch Kraft zu schöpfen, muss das natürlich nicht auf dich zutreffen. Es gibt viele Wege, um in Verbindung mit sich selbst zu kommen bzw. zu bleiben.
Fehler 5: Keine Erinnerungen an die Schwangerschaft schaffen
Übelkeit, Müdigkeit & Hormonchaos oder: Wer will sich daran erinnern?
Zeit für Klartext. Für alle Menschen, die mir während der Schwangerschaft rieten bloß schöne Fotos knipsen zu lassen, meinen Bauch in Gips zu verewigen, ein Tagebuch zu führen oder sonst irgendeine Art von Andenken an die Schwangerschaft zu schaffen, hatte ich damals nur eines übrig. Ein müdes Lächeln.
Meine Schwangerschaft war unkompliziert. Trotzdem empfand ich sie als alles andere als schön. Die ersten 16 Wochen quälten mich eine bisher unbekannte Müdigkeit in Kombination mit dieser echt ekelhaften Übelkeit und all ihren Folgen. Nach einer kurzen Beschwerdepause war dann fieses Sodbrennen meinen dauerhafter Begleiter. Hinzu kamen eine ordentliche Gewichtszunahme und das Gefühl echt verdammt oll und fertig auszusehen.
Warum sollte ich denn bitte Erinnerungsstücke erschaffen für diese Zeit? Ein Fotoshooting machen, wenn ich mich wie ein Wal fühle? Den Bauch in Gips gießen, wenn ich mich kaum noch bewegen kann? Zärtlich und in Schönschrift ins Tagebuch schreiben,wie oft ich mich heute übergeben hatte? Sorry, da war ich echt raus. Genug zu tun hatte ich außerdem bereits ohne diesen Babykitsch in den bewegten 39 Wochen meiner Schwangerschaft.
Über die Schönheit einer werdenden Mama
Und nun kommts. Ich bereue das heute. So sehr. Denn auch wenn es jetzt kitschig klingt – und ihr wisst das ich echt nicht die Frau für Kitsch bin: So richtig kapiert habe ich das Wunder wachsenden Lebens nicht in der Schwangerschaft. Sondern erst mit bzw. wohl erst nach der Geburt meines Babys.
Sehe ich mir heute die wenigen, schlecht belichteten und manchmal verwackelten Fotos dieser Zeit an, dann sehe ich nicht zu viele Kilos. Oder eine erschöpfte und müde Bald-Mama. Auf diesen Bildern sehe ich zwei Menschen. Und eine Mischung aus Sorgen und Vorfreude auf das, was da wohl kommen mag. Es ist wohl urmenschlich in aufblühendem Leben das Schöne zu sehen.
Das gelingt mir in Bezug auf mich selbst leider erst heute. Daher lautet mein Rat: Erschaffe Andenken und schöne Erinnerungen an deine Schwangerschaft. Solche, die zu dir passen. Deine Kreativität ist genauso groß wie die Angebotsvielfalt! Versuche schon jetzt deine Schönheit zu entdecken und nicht mit dem zu hadern, was angeblich alles nicht perfekt ist. In dir wächst ein Leben. Das darf man sehen. Und du darfst dich später dann daran erinnern. Wenn du magst. Eine Möglichkeit, die ich durch meinen kritischen Blick auf mich selbst, jetzt nur begrenzt habe.
Fehler 6: Sich vom Gerede nerven lassen
Ich bin schwanger – und alle reden mit
Wer diesen Post liest, macht sicher nichts verkehrt. Überraschungen hält das Mama-Leben jedoch trotz bester Vorbereitung für uns bereit. Egal wie alt der Nachwuchs ist 😀
Ja, zugegeben: Ungebetene Ratschläge sind oft eher Schläge als hilfreich. Und besonders nervig wird es dann, wenn die um die Ecke kommen, die dir „ja keine Angst machen wollen“. Oder „nur einen Tipp geben“ wollen. Besserwisserei nervt. Neben kinderlosen Männern hatte ich mit Kugelbauch meine besondere Freude mit dem Rat der Bereits-Mamas. Oder der Schwangeren, die drei Wochen weiter als ich waren und nun dachten, sie wissen wie der Mama-Hase so hoppelt.
Jede Entscheidung wurde kommentiert. Jeder gewonnene Zentimeter Bauchumfang bissig zur Kenntnis genommen. Und jede meiner Äußerungen gleich mal dem Realitätscheck unterzogen. Klar, dass sie diesen übrigens nur selten bestanden. Es war nervig. Also wirklich. Manchmal wurde ich richtig wütend über dieses Verhalten. Haben die alle nichts besseres zu tun?
Bleib positiv oder: Sie meinen es gut!
Heute weiß ich es. Nein, haben sie nicht. Gibt ja auch kaum was Spannenderes im Leben als eine Familiengründung, oder? Beschäftigen sich ja nicht umsonst ganze Klatschmagazine mit verdächtigen Wölbungen, mit Saft im Glas auf Sektempfängen und ähnlichem Quark. Daher solltest du das große Interesse der Menschen an dir in anderen Umständen erstmal gar nicht als Problem ansehen.
Und zu den ganzen Tipps, Meinungen und Kommentaren hat sich meine Meinung auch ein wenig gewandelt. Ich bin nämlich zu dem Schluss gekommen, dass ein Großteil der Menschen es gut meint. Ja, wirklich. Sie glauben, dass sie dir helfen können. Dich vor einem von ihnen selbst begangen Fehler warnen müssen. Oder sie einfach auch kinderlos verdammt viel zum Thema beitragen können. Mit diesem zugegebenermaßen sehr wohlwollendem Gedanken im Hinterkopf fällt es dir sicher leichter, den Quatsch der da auf dich einprasselt, schnell wieder zu vergessen.
Ignorieren oder Grenzen setzen?
Es gibt da leider so einige Härtefälle. Bei denen hilft kein positiver Gedanke. Denn sie überschreiten mit ihrem Gerede Grenzen. Oder sind sogar so frech, ungefragt deinen Bauch anzufassen. Dann ist es ganz klar: Sowas musst und solltest du dir nicht bieten lassen. Da deutlich auf die eigene Grenze hinzuweisen, ist sehr wichtig. Und wo deine rote Line verläuft, kann dir kein anderer sagen. Falsch ist, was sich für dich persönlich falsch anfühlt. So einfach ist das.
Spoiler: Das Grenzen setzen bereits jetzt zu trainieren ist auf jeden Fall eine gute Übung für die Babyzeit. Denn wenn wildfremde Menschen plötzlich dein Baby antatschen möchten oder eine übereifrige Familie dein Kleines eher wie ein Exponat im Museum behandelt, bist du gefordert.
Fehler 7: Das schlechte Gewissen willkommen heißen
Mamas 1000 Fehler oder: Irgendwas ist ja immer
Vom Moment des positiven Schwangerschaftsttests an betritt im Leben vieler werdender Mamas neben der Vorfreude noch ein weiterer Gast die Bühne. Leider hat den nur keine von uns eingeladen. Die Rede ist vom schlechten Gewissen.
Das Ausmaß der überzogenen Erwartungen an „eine gute Mutter“ in unserer Gesellschaft war mir als Schwangere gar nicht so bewusst. Und auch nach Juniors Geburt brauchte ich einige Zeit, um herauszufinden, was mir da eigentlich derart zu schaffen machte.
Denn jetzt mal ehrlich: Eine Mama, die dem umfassenden Anforderungskatalog unserer Zeit gerecht werden möchte, muss entweder sehr bald ausgebrannt sein. Oder dauerhaft vom schlechten Gewissen geplagt sein aufgrund des täglichen Scheiterns. Mamas können es irgendwie nur falsch machen. Zu früh, zu spät, zu weich, zu hart, zu sehr aufs Kind bezogen, viel zu karriereorientiert und so weiter und so fort.
Die Modediagnose „Mama ist schuld“ greift schon ab der Schwangerschaft
Scheint ein Baby oder Kind aus dem gesellschaftlichen Raster zu fallen, dann gibt es eigentlich nur eine Ursache dafür. Mama hat in der ein- oder anderen Weise versagt. Und Möglichkeiten zu eben genau diesem Versagen gibt es bereits in der Schwangerschaft reichlich. Wie schon unter Fehler 6 thematisiert: Gefühlt jeder redet mit. Doch es kommt vielleicht noch schlimmer: Wirklich jeder hat nun eine Meinung über dein Verhalten. Was nun eben nicht mehr nur dich als Schwangere betrifft. Ab jetzt wird alles immer in Bezug zu deiner „besonderen Verantwortung als Mutter“ gesetzt.
Es ist also gar nicht so schwierig, schnell ein schlechtes Gewissen zu bekommen. Das Glas Sekt, als du noch nicht wusstest, dass du schwanger bist. Die ungesunde Ernährung. Oder auch das Gefühl, die einzige Schwangere auf dieser Welt zu sein, die bisher noch keine überbordende Liebe für den Nachwuchs im Bauch spürt.
Schwangere sind auch nur Menschen
Das hier wird jetzt kein Plädoyer für unverantwortliches Verhalten in deiner Schwangerschaft. Doch es ist durchaus angemessen, nicht zu streng mit dir selbst zu sein. Und sich nicht schon jetzt von diesem typischen Mama-Begleiter nerven zu lassen: Dem schlechten Gewissen.
Auch wenn der immense Druck aus dem Umfeld und die vielen unerbetenen Ratschläge dir immer wieder mal einen anderen Eindruck vermitteln: Du bist auch nur ein Mensch. Ja, auch als Schwangere. Und sofern du die echten Schwangerschafts-No-Gos umgehst, wirst du wohl nicht bereits jetzt dafür sorgen, dass dein Baby in vielen Jahren keine Nobelpreisträgerin oder kein erfolgreicher Arzt wird. Dafür, dass dein Kind mit merkwürdigem Verhalten alle in den Wahnsinn treibt, sorgst du erst viel später. So, der musste sein. Ich hoffe du verzeihst mir diesen fiesen Scherz fast am Ende dieses Beitrags. Denn natürlich gelten meine Worte auch für Bereits-Mamas. Die sind nämlich auch nur Menschen.
So – das waren sie dann. Die 7 typischen Fehler während der Schwangerschaft. Ich hoffe sehr, dass du aus meinen Anregungen die ein oder andere für dich mitnehmen konntest. Und du diese gefühlsintensive Zeit trotz einiger Herauforderungen genießt.
Mit von zu viel Kakao und Schokolade rund gefuttertem Bauch grüßt dich
deine Jana
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