Willkommen zur dritten Woche des Eingewöhnungs-Tagebuchs! Selbst sehr gespannt darauf, wie diese Woche nach gescheitertem Trennungsversuch sowie mit Juniors Bezugserzieherin im Urlaub verläuft, freue ich mich mir wieder täglich Frust und Freude von der Mama-Seele zu schreiben.
Für alle die neu dabei sind: Hier geht es zu Teil 1 & Teil 2.*
Kita-Tag 10, der 27.08.2018: Junior teilt aus oder: Hilfe, mein Kleinkind dreht durch
Zu gern hätte ich euch heute von einem entspannten Vormittag in der Kita berichtet. Noch lieber hätte ich die Kita heute mit einem guten Gefühl angesichts des für morgen anstehenden Trennungsversuchs verlassen. Nun wurde es weder was mit den entspannten Stunden noch mit dem guten Gefühl. Aber ich fange einfach mal von vorn an …
Das gesamte zurückliegende Wochenende über freute sich Junior auf die Kita. Namen und Erlebnisse wurden von früh an er- und aufgezählt. Zusätzlich forderte Junior täglich mehrmals „Kita gehen!“. Papa Junior und ich waren entzückt über die andauernde und anhaltende Vorfreude Juniors. Und das trotz gescheiterter Trennungsversuche und Schnupfen. Was ich an den freien Tagen nur irgendwie sehr geschickt verdränge ist der Umstand, dass Junior die Kita selbst schon klasse findet. Solange Mama dabei ist. Und selbst dann läuft natürlich nicht alles rund.
Die vielen neuen Eindrücke und der neue Tagesablauf bedeuten für Junior neben aller Freude eben auch jede Menge Aufregung. Dies gilt vor allem dann, wenn scheinbar langsam Vertrautes plötzlich doch wieder anders ist (was sich wohl in keinem Kita-Alltag vermeiden lässt). Neben dem ohnehin schon aufregenden Wochenstart musste Junior heute feststellen, dass seine Bezugserzieherin bereits heute nicht da ist. Krank! Junior kommentierte diese Info der Leitung mit „Medizin. Arzt gehen!“. Doch seine Hoffnung, dass durch seinen genialen Tipp gleich eine wundersam genesene Erzieherin vor ihm steht, zerschlug sich schnell.
Nach einer etwas längeren Kuschel- und Nuckelzeit taute Junior dann auf. Er spielte mit den anderen Kindern und Erzieherinnen. Dabei zeigte sich ganz klar, dass er eine der drei am meisten in sein Herz geschlossen hatte. Einige Male verließ der Kleine sogar den großen Spielbereich, in dem ich wieder auf meinem Stammplatz saß. Doch immer wieder wurde meine Nähe gesucht.
Heute ging es nicht raus an die frische Luft und der Morgenkreis fiel ebenfalls aus. Junior schien diese gewohnte Struktur zu fehlen. Dadurch das heute auch weniger gezielte Ansprache durch das Personal erfolgte, wirkte Junior einige Male etwas verloren. Überfordert mit der Situation schien Junior den Kontakt zu den anderen Kindern zu suchen. Es kam es zum ersten unschönen Zwischenfall: Junior schlug einem Mädchen ins Gesicht und zog an den Haaren. Eine Erzieherin griff ein. Sie erklärte, dass das nicht geht. Junior schien verstanden zu haben.

Zwischen unbändiger Freude & Überforderung schwankte Junior zu Beginn der dritten Kitawoche …
Wahre Freude kam kurz danach auf als Junior mit älteren Mädchen am Tisch in einem anderen Raum saß. Neugierig schaute er ihnen beim Puzzlen zu, wie mir eine Erzieherin berichtete. Doch schon bald suchte Junior erneut meine Nähe. „Pullern, pullern!“. Und so ging es erstmal aufs Töpfchen. Juniors Highlight schien das Händewaschen am Kinderbecken danach zu sein. Zurück im großen Spielbereich stand wieder eine Kuschelzeit an. Dies war die Gelegenheit, um mit der Leitung über die kommenden Tage zu sprechen. Morgen ein erneuter Trennungsversuch, so unser Plan. Außerdem einigten wir uns darauf, dass ich Juniors Nuckel mitbringe (den haben wir ihm gekauft, als er aus Interesse begann anderen Kindern ihre Nuckel wegzunehmen). Vielleicht hilft ihm das Teil ja bei der Trennung bzw. in herausfordernden Situationen? Wir hoffen es zumindest …
Der folgende Moment kurz vor unserem Abschied aus der Kita zeigt deutlich, wie nah große Freude und Überforderung bei Junior derzeit aneinander liegen. Juniors favorisierte Erzieherin las ein Buch vor und alle Kinder lauschten gespannt. So auch Junior. Im nahtlosen Übergang wurde danach Musik für die Kleinen angemacht. Junior tanzte zunächst sitzend fröhlich mit. Dann sah er, dass viele Kinder und die Erzieherin stehend tanzten und sangen. Begeistert beteiligte Junior sich an dem Spaß! Nun fassten sich alle an die Hände und tanzten zu dem lustigen Lied über Körperteile, die weich wie ein Flummi sind.
Da plumpste Junior um. Das Mädchen, welchem Junior vorhin wehtat, warf sich nun in Überschwang auch auf den Boden. Für Junior schien das eine klare Aufforderung zum gemeinsamen Spiel zu sein. Er krabbelte zu ihr hin und schien ihr einen Kuss geben zu wollen. Die Erzieherinnen und ich waren verzückt.
Bis das Mädchen anfing laut zu weinen. Erschrocken rannte Junior zu mir, rief den Namen des Mädchens und sagte „Auuuua!“. Junior hatte sie gebissen. So stark, dass der Bissabdruck auf der Wange der Kleinen auch noch zu sehen war, als wir kurze Zeit später gingen. Mich plagt nun ein unglaublich schlechtes Gewissen. Das Mädchen tat mir so leid. Gleichzeitig wurde mir aber auch klar: Junior auszuschimpfen bringt in dieser Situation nichts. Klar und deutlich sagen, dass das nicht geht: Natürlich. Und Junior zeigen, dass das Mädchen wegen seines Bisses nun Schmerzen hat: Ja. Doch statt zu meckern, stellt sich viel mehr die Frage was Junior dabei hilft, in solchen Situationen anders mit seinen starken Gefühlen umzugehen.
In diesem Ansatz bestärkte mich glücklicherweise auch die Leiterin der Einrichtung im Gespräch nach dem Vorfall. Junior sei im typischen Alter für dieses unschöne Verhalten. Nun heißt es: Geduldig und liebevoll immer wieder da sein für mein Kleinkind, das erst lernen muss welche Verhaltensweisen okay sind. Und welche nicht.
Dankbar dafür, eine Kita gefunden zu haben die auch bei solch schwierigen Themen auf einer Wellenlänge mit meinen Vorstellungen ist,
grüßt euch eure Jana
Kita-Tag 11, der 28.08.2018: „Mach dir keine Sorgen!“ oder: Mamas Mantra
So, heute verkünde ich es gleich zu Beginn meines täglichen Berichts: Auch heute ist der Trennungsversuch gescheitert. Trotzdem war es heute ein guter Kita-Vormittag. Denn Junior beruhigte sich nach seinem heftigen Weinen als Folge meines Fortgangs wieder. Um sich dann im Gegensatz zu gestern einige Male aus meinem Umkreis und sogar dem großen Spielbereich zu trauen. Insbesondere dem männlichen Erzieher, der sich noch in berufsbegleitender Ausbildung befindet und somit nicht täglich in der Einrichtung arbeitet, gelang es Junior aus der Reserve zu locken.
Ob im Morgenkreis oder beim aufregenden Auspacken mit anschließendem Toben des neu angekommenen riesigen Sitzsacks: Junior war begeistert. Zu gern schloss er sich den anderen lachenden und herumalbernden Kindern an. Die Nähe zum Erzieher gab ihm anscheinend die Sicherheit, die er brauchte. Nur wenige Male war heute mein Eingreifen bzw. Kuscheln nötig.
Als weiteres gutes Zeichen deutete ich, dass Junior sich der Leitung und einem Mädchen beim Toilettengang anschloss. Als Junior wenige Augenblicke mit nasser Hose wiederkam und zu mir sagte „Fertig pullern“ ahnte ich bereits, was passiert war. Der Kleine hatte sich auf ein Töpchen gesetzt. Die Kitaleiterin dachte jedoch, dass Junior eine Windel trägt. Dementsprechend reagierte sie nicht darauf. Und so blieb die Hose oben als Junior lospullerte. Denn das selbstständige Herunterziehen klappt noch nicht bei Junior. Wie gut, dass ich erst heute morgen eine Wechselhose in meinen riesigen Mama-Rucksack gestopft hatte …
Zum Abschied schüttelte Junior heute jedem Kind die Hand. „Tschüssi“, hinterher noch den Namen jedes Kindes geflötet. Erstaunlich was für ein gutes Gedächtnis bereits die Kleinen haben, oder? Erleichtert darüber, dass Junior diesen Vormittag in der Kita wohl trotz der gescheiterten Trennung als positiv in Erinnerung behält, ging es dann nach Hause. Dabei im Kopf die Worte des Erziehers und der Leitung im heutigen Gespräch nach der nur kurzen Trennung: „Mach dir keine Sorgen! Jedes Kind hat bei der Eingewöhnung sein eigenes Tempo. Das wird!“
Im vollsten Vertrauen auf die Profis werde ich dieses Mantra wohl noch häufiger in der nächsten Zeit abrufen: Das wird! Wenn nicht heute, dann eben morgen …
Kleiner Exkurs: Die perfekten Begleiter für den Kita-Start

Nach einigen Wochen Praxistest kann ich sie euch nun mit bestem Gewissen empfehlen: Die wunderschönen Rucksäcke von „Affenzahn“ für den (Kita-)Alltag. Junior liebt seinen „kleinen Freund“* und fordert jeden Morgen „Hanno Hahn aufsetzen“. Als Mama schätze ich neben dem tollen Design die hochwertige Verarbeitung und die liebevollen Details der beliebten Rucksäcke (die ist u. a. in diesem tollen Shop zu kaufen gibt).
Kita-Tag 12, der 29.08.2018: Willst du einen ausgeglichenen Junior sehen, musst du an die Luft gehen!
Die Überschrift zeigt es schon, oder? Allzu schlimm kann der heutige Vormittag in der Kita nicht gewesen sein. Denn merkwürdige Reime denken sich tendenziell wohl eher gut gelaunte Menschen aus. So zumindest meine These. Bevor ich aber nun allzu lang um den heißen Kita-Brei herum schwafle, komme ich jetzt mal zur Sache.
Heute lief es erstaunlich gut mit meinem Kita-Kind Junior. Dabei hätte ich nach der ersten Viertelstunde heute Morgen überhaupt nicht damit gerechnet. Denn unser Start war heute alles andere als gelungen. Was vielleicht auch daran lag, dass die Stimmung bei unserer Ankunft im Spielbereich eher schlecht war. Einige Kinder weinten oder jammerten lautstark. Andere wirkten etwas überdreht und übermütig. Als dann noch eine irre laute Holzkuh begann zu muhen, brachen bei Junior alle Dämme. Er schrie wie verrückt, klammerte sich ängstlich an meinem Nacken fest und schrie „Angst, Angst“.
Nuckelnd und kuschelnd beruhigte Junior sich auf meinem Schoß. Sein Interesse am Spiel der anderen Kinder stieg allmählich. Und als sich dann der männliche Erzieher neben uns setzte, um uns zu begrüßen, war Junior recht flott wieder besser gelaunt. Nun ging es fröhlich ans Spielen. Bereits hier konnte ich mich über weite Strecken zurückhalten. Einmal patschte Junior leider wieder einem anderen Kind unsanft ins Gesicht. Doch das Kitapersonal griff ein und klärte die Situation. Liebevoll, aber bestimmt.
Als es eigentlich in die Garderobe gehen sollte, entdeckte Junior wieder den Aktivraum gegenüber des großen Spielbereichs. Klar, dass die tolle Kletterwand einmal ausprobiert werden musste. Dann hieß es aber flott. Schließlich ging es doch raus an die frische Luft!

Nun weiß ich ja, dass Junior immer viel Freude im Freien hat. Doch wie ausgeglichen er die Zeit an der Luft heute genoss, überraschte mich dann schon. Heute war Junior im Abenteuer-Modus unterwegs. Und so fuhr er erstmals in seinem jungen Leben begeistert Laufrad, testete ihm unbekannte Spielgeräte auf dem Hof der Kita und buddelte große Löcher mit den anderen Kindern. Beim gemeinsamen Fußballspiel mit dem Erzieher sowie weiteren kleinen Sportskanonen ging mir das Mama-Herz auf.
Überall wollte Junior heute mitmischen oder helfen. Hand in Hand ging es dann beispielsweise mit der Kitaleiterin kurz rein. Alle Kinder hatten doch Durst! Klar, dass Junior beim Rausbringen der Becher half. Erst nach einer langen Zeit suchte Junior wieder meine Nähe. „Mama, mitkommen buddeln!“ hieß es bestimmt. Na gut! Immerhin hatte ich ja meine kleine Auszeit etwas abseits vom Trubel auf einer bequemen Bank im Halbschatten.
Als die Kitaleitung mich fragte, ob wir heute zum Mittagessen bleiben wollen sagte ich gern zu. Junior freute sich dann auch gleich so sehr auf das gemeinsame Essen mit den Kleinen, dass er ohne mich mit den Erziehern und Kindern rein zum Umziehen und Hände waschen ging. Einmal schimpfte der Erzieher mit Junior. Also eigentlich sagte er ihm einfach nur, dass er anderen Kindern nicht einfach ins Gesicht greifen soll. Das war dann aber bereits zu viel für mein müdes Kleinkind. „Maaaaaammmmaaaaa“ lautete nun seine Forderung. Natürlich wurde nun noch einmal gekuschelt. Doch ich erklärte Junior auch, dass der Erzieher vollkommen recht hatte.
Nun nahmen alle Kinder Platz. Gleich gibt es Mittag! Juniors Geduld wurde beim Warten auf eine harte Probe gestellt. Doch auch hier griff ich nicht ein. Das Kita-Team hatte die Lage bestens im Griff. Nach einigem Zögern gelang es dem Erzieher dann auch Junior für das Essen zu begeistern. Kaum war der erste Bissen im Magen gelandet, folgten einige weitere. „Schmeckt das lecker, Junior?“ Ein eifriges Kopfnicken war Antwort genug.
Und so fällt mein Fazit heute insgesamt positiv aus. Vor allem wenn ich bedenke, dass Juniors Bezugserzieherin nicht da ist, bewerte ich die vergangenen Tage als umso größere Fortschritte.
Gespannt auf den Wochenausklang morgen und übermorgen grüßt euch
eure Jana
Kita-Tag 13, der 30.08.2018: Das kann ja was werden!
Das Grauen lässt sich meist bereits recht früh erahnen. Zumindest gilt diese Aussage in meinem Mama-Leben mit Kleinkind Junior. In der ersten Stunde nach dem Aufstehen kann ich eine erstaunlich häufig zutreffende Prognose über den weiteren Verlauf des Tages erstellen. Meine Gedanken haben dann immer so ein bisschen was von Horoskopen in Boulevardblättern oder schlechten Frauenzeitschriften (ich kann es selbst kaum glauben, aber in den anspruchsvolleren Magazinen lese ich die Horoskope irgendwie immer ganz gern …):
„Vorsicht geboten! Unter dem negativen Einfluss einer entweder laufenden oder verstopften Schniefnase sowie den vielen neuen Eindrücken der letzten Zeit zeigt Ihr Kleinkind heute schneller als üblich Reizbarkeit und Müdigkeitsanzeichen. Konflikte eskalieren rascher als gewohnt. Zum Wohle aller Beteiligten sollte der Tag so ruhig wie möglich ablaufen. Feste Abläufe und bekannte Rituale helfen. Leckeres Essen ebenfalls“
So hätte heute gegen 06:47 Uhr am Morgen meine Prognose für heute ausgesehen. Junior wirkte schon kurz nach dem Frühstück wieder müde. Er war schlecht gelaunt, quengelig und wollte am liebsten ununterbrochen mit mir kuscheln. Was nur bedingt möglich ist, wenn man wie ich den irrwitzigen Plan verfolgt zu einer bestimmten Uhrzeit an einem bestimmten Ort zu sein. Fand Junior jetzt nicht so cool. Und ich fasse mich kurz: Mein Start in den Tag war schon mal entspannter. Na das kann ja heute was werden mit Junior, dachte ich mir kurz vorm flotten Spaziergang zur Kita.
Nun sind seitdem über 12 Stunden vergangen. So viel sei verraten: Auch heute war mein (je nach Tagesform Guten-) Morgen-Orakel wieder recht präzise. Bis auf eine Ausnahme: Die Zeit in der Kita. Obwohl das seltene Naturereignis (einige von euch erinnern sich vielleicht noch daran) Regen Spaß an der frischen Luft verhinderte, hatte Junior heute viel Freude in der Einrichtung. Woran auch der sehr beliebte Aktivraum seinen Anteil haben dürfte. Dort wurde gerutscht, geklettert und getobt.
Ja, leider auch um Spielzeug gestritten und gehauen oder gekratzt. Womit ich gleich mal bei meiner heutigen Beobachtung wäre. Denn als ich da so abwechselnd auf meinem Stammplatz im großen Spielbereich und mitten im Trubel im Aktivraum saß (nach Juniors Aufforderung „Mama mitkommen“, natürlich war ich wieder so oft wie möglich passiv – in etwa so wie der Stuhl auf dem ich saß), fiel mir auf: Nicht nur Junior ist etwas überdreht, müde und weinerlich. Viele der anderen Kinder machten einen ähnlichen Eindruck auf mich. Neugierig fragte ich den Erzieher, ob diese Stimmung auf das Wetter und damit die fehlende Bewegung draußen zurückzuführen sei. Abgeklärt verneinte dieser jedoch meine Frage. Es sei eher der Wochentag: Mittwoch & Donnerstag seien meist die anstrengendsten Tage der Kita-Woche. „Die Kinder brauchen ihre Pause am Wochenende. Und wir auch.“ Ganz ehrlich? Das glaube ich ihm aufs Wort.
Mit jeder Stunde, die ich länger in der Kita verbringe, steigt mein Respekt für die Erzieher*innen. Dieser Beruf verlangt einem enorm viel ab und geht mit großer Verantwortung einher. Von den oftmals alles andere als guten Arbeitsbedingungen fange ich mal gar nicht erst an. Ich ziehe meinen imaginären Hut vor allen, die jeden Tag ihr Bestes für die ihnen anvertrauten Kinder geben.
Nun aber zurück zu unserem Kita-Vormittag. Wie bereits gestern gab es einige Momente, in denen Junior sich von mir entfernte (auch in andere Räume). Als ich jedoch auf Toilette gehen wollte oder etwas aus der Garderobe holen, raste Junior sofort zu mir. „Mitkommen“ hieß es bestimmt. Seine sich an meine regelrecht festklammernde Hand zeigte mir jedoch, dass er sich noch immer unsicher fühlt ohne mich in der Kita. Eine Trennung vor Rückkehr seiner Bezugserzieherin halte ich für wenig sinnvoll.
Beim Toben auf dem neuen Sitzsack mit den anderen Kindern und dem Erzieher hörte ich Junior permanent auf seine einmalige Art kichern. Und auch die Spielküche war heute wieder beliebt. Highlight für Junior war jedoch kurz vor dem Mittagessen das gemeinsame Hören der Kinderlieder-CD inklusive mitsingen und tanzen.
Zum Abschluss des Kita-Tages überraschte Junior mich gleich zweimal: So gelang es ihm durch lautstarken Protest wie bereits gestern dem Lätzchen zu entgehen. Kein „Das tragen doch all die kleinen Mitesser hier“ oder „Aber sonst wird dein schönes Shirt ganz dreckig“ konnten mein willensstarkes Kind überzeugen. Nun gut:. Dann heißt es wohl wie seit einiger Zeit zu Hause: Mount Washmore wird nicht kleiner …
Viel größere Augen machte ich jedoch als mein Wenigesser plötzlich nicht nur seinen Teller mit Kartoffelpuffern und Apfelmus aufgefuttert hatte. Sondern auch noch Nachschlag forderte, der dann ebenfalls ratzfatz fast komplett verputzt war. Macht die Kita etwa hungrig, Junior?
Mich macht sie jedenfalls müde, diese Zeit der Eingewöhnung. Was auch an den kräftezehrenden, manchmal (heute z. B.) äußerst emotionalen Stunden danach liegen könnte …
Daher wünsche ich euch nun eine gute Nacht!
Kita-Tag 14, der 31.08.2018: Mama lehnt sich zurück

Gestern war es im Hause Patschehand derart trubelig, dass ich nicht mehr zum Bericht unseres Kita-Tages kam. Dafür hole ich das jetzt aber ganz gewissenhaft nach (hätte ich diese Disziplin mal beim Trainieren meiner Bauchmuskeln …). Die Überschrift deutet es ja bereits an. Die gestrigen Stunden in der Kita waren für mich vergleichsweise entspannt.
Junior wagte sich recht schnell ins gemeinsame Spiel mit den anderen Kindern. Vor allem der Aktivraum stand wieder einmal hoch im Kurs. Klettern, Ball spielen, toben. Junior fuhr das volle Kleinkind-Bewegungsprogramm auf. Meine Nähe suchte der Kleine gestern viel seltener als die vorherigen Tage. Was vielleicht auch daran lag, dass Junior erstmals seinen Nuckel (erst vor einigen Wochen gekauft, da Junior anderen Kindern ihren in letzter Zeit häufiger wegnahm) in für ihn aufregenden Momenten zur Beruhigung nutzte. Vor ein paar Tagen hatten wir den Nuckel ja in die Kita gebracht. Nun wartete dieser auf seinen ersten Einsatz.
Etwas schmackhaft machte ich ihm den Nuckel dann gestern schon, bevor er ihn statt meines Fingers akzeptierte. Doch dieser minimale Aufwand hat sich gelohnt. Junior nuckelte zwar nur einige Male. Doch es schien ihm zu helfen, um Mama auch mal länger aus den Augen zu lassen. Wobei ich auch feststellte, wie sehr Junior die häufigere direkte Ansprache der Erzieherinnen genoss. Es war also wohl nicht ausschließlich der Nuckel, welcher für die Mama-Auszeit sorgte. So oder so: Mich erfreute diese noch eher ungewohnte Zeit zum Durchatmen natürlich.
Neben jeder Menge Action gefielen dem kleinen (meist) Sonnenschein jedoch auch die ruhigeren Beschäftigungen. In einer Art Hochbett, dass zur Abenteuer oder – je nach Tagesform – Kuschelhöhle umfunktioniert wurde, las eine Erzieherin Junior spannende Geschichten vor. Außerdem durfte ich gestern das erste Kita-Kunstwerk mit nach Hause nehmen. Wobei ich als stolze Mama den Begriff Gemälde für zutreffender halte.

Negativ im Gedächtnis bleiben mir leider erneut Juniors Attacken auf andere Kinder. Zweimal zog er einem Mädchen ohne ersichtlichen Grund an den Haaren. Ein anderes Mädchen wollte er im Überschwang beißen. Was ich glücklicherweise verhindern konnte. Zwar erscheint mir dieses Verhalten alterstypisch und hängt sicher auch mit den vielen neuen Eindrücken in der Kita zusammen. Die Frage wie ich reagieren kann, damit sich dieses Verhalten nicht verstärkt bzw. festigt, beschäftigte mich jedoch trotzdem. Vermutlich verstehen das all die Eltern, deren Kinder ebenso Aufmerksamkeit mit hauen, beißen, kratzen oder ähnlichem auf sich ziehen. Klar, dass da der Weg zum „gewünschtetesten Wunschkind“ nicht weit ist. Hier also für alle Interessierten der Link zu einem Artikel rund um Ursachen von und Umgang mit diesem Thema.
Bevor es dann wieder ein leckeres Mittagessen für Junior gab, durfte ich noch einen kleinen Meilenstein feiern: Nachdem Junior unsanft einen Ball ins Gesicht bekommen hatte, ließ er sich erstmals von einer Erzieherin auf den Arm nehmen und trösten. Es geht voran!
Beim Mittagessen war der Kleine dann trotz sichtbarer Müdigkeit kommunikativ wie bisher selten in der Kita. Da wurde den anderen Kindern zugeprostet, Ermahnungen der Erzieherinnen wurden energisch wiederholt und allen ein „Appetit“ gewünscht. Und so gehe ich optimistisch in die neue, dann schon vierte Woche der Eingewöhnung. Zumal dann auch Juniors Bezugserzieherin wieder da ist. Es wird also sicher nicht langweilig in den kommenden Tagen …
Euch wünsche ich einen gelungenen Start in den taufrischen September!
Eure Jana
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