Unser kleiner Schatz verhält sich seit einigen Tagen ganz anders als sonst. Kann ein Wachstums- bzw. Entwicklungsschub die Ursache sein, wie in dem berühmten Bestseller „Oje, ich wachse“ beschrieben? Oder ist das Quatsch und diese Schübe gibt es gar nicht? In diesem Artikel möchte ich näher auf unsere Erfahrung mit dem Buch und schwierigen Phasen eingehen.*
Hier liege ich nun also. Es ist 19.15 Uhr und neben mir liegt Junior. Wir befinden uns in meinem Bett im Schlafzimmer und der Kleine ist vor wenigen Minuten eingeschlafen. Seine kleine Hand liegt auf meiner Brust und er atmet ganz ruhig. Bis zu meinem Versuch, ihn in das Beistellbettchen zu legen und das Zimmer zu verlassen zumindest.
Diese Idee findet Junior gar nicht gut. Er öffnet die Augen, strampelt und fängt an zu weinen. Ich gehe wieder zu ihm, trage ihn kurz und wenig später liegen wir beide wieder im Bett. So als hätte es meinen Versuch nie gegeben. Der Sohnemann atmet wieder ruhig und schläft. Ich denke daran, was ich an diesem Abend eigentlich alles machen wollte (baden, lesen, Wäsche abnehmen) und lese noch kurz ein bisschen auf dem Smartphone, bevor auch ich wenige Minuten später schlafe.
Waren wir da nicht schon weiter?
Da waren wir schon mal weiter. Es gab in Juniors ersten Lebenswochen eine Zeit (direkt nach der, in der er nur auf Bäuchen schlief) in der ich das Schlafzimmer nicht verlassen durfte nach dem Einschlafstillen und mein Abend also gegen 19 Uhr regelmäßig endete. Doch diese Phase hatten wir seit mehreren Wochen hinter uns und ich hatte am Abend – mal mehr, mal weniger – Freizeit. Bis jetzt.
Seit einigen Tagen ist der Kleine anders als sonst. Er ist anhänglicher und will sich nicht ablegen lassen. Er ist empfindlicher als sonst und weint häufiger. Manchmal wirkt er etwas sauer, zum Beispiel beim Spielen. Juniors Schlaf ist unruhiger und es wirkt ab und an so, als hätte er Albträume. Er ist nun 22 1/2 Wochen alt. Woran kann es liegen, dass unser Schatz derzeit nicht so fröhlich wie sonst ist?
Kommt der erste Zahn? Oder ist es doch ein Wachstumsschub?
Das Umfeld sagt: Der zahnt bestimmt. Aber das wird einfach sehr häufig vermutet, wenn die Kleinen in dem Alter „schwieriger“ als sonst sind.
Zur Geburt unseres Sohnes haben wir von meiner Oma das Buch „Oje, ich wachse! Von den acht „Sprüngen“ in der mentalen Entwicklung Ihres Kindes während der ersten 14 Monate und wie Sie damit umgehen können„* und das zugehörige Tagebuch* geschenkt bekommen. Schon häufiger habe ich in solchen Phasen in das Buch geschaut und ja, ich habe mein Baby immer in den Beschreibungen erkannt. Und noch erstaunlicher: Es passte bisher jedes Mal zu der angegebenen Zeitspanne. Hat der Kleine also seinen nächsten Wachstumsschub?
In „Oje, ich wachse“ kann ich nun vieles von dem lesen, was der Kleine derzeit an Verhalten zeigt. Er macht laut Buch nun seinen fünften Entwicklungsschub durch und da er bald neue Fähigkeiten erwirbt und dies nun mal nicht ganz ohne Leid geht, verhält er sich, als wäre er noch etwas jünger. Unser Schatz möchte laut Buch zurück dorthin, wo er herkam: Zu Mama. Das passt.
Ich hole also das Tagebuch hervor und trage wie immer ein, seit wann Junior sich anders verhält, was ihm in dieser Phase hilft und vieles mehr. Schließlich möchte ich mich später auch an diese Zeiten erinnern können. Durch die Fragen, die in dem Tagebuch gestellt werden, achte ich immer nochmal ganz anders auf Juniors Verhalten und nach dem Sprung auf seine neuen Fähigkeiten.
Die Unsicherheit bleibt
So ganz sicher, dass es nun ein Schub ist bin ich mir ehrlich gesagt (wie auch die letzten Male) nicht. Ich habe einfach die Sorge, Juniors Verhalten zu schnell als Schub abzutun und damit blind für die echte Ursache zu sein. Hier sehe ich auch die Gefahr des Buches: Ist das Baby weinerlicher und anhänglicher als sonst und die Zeitspanne passt, ist man vielleicht zu schnell dabei, dies einfach als Schub abzutun. Und gegen den kann man schließlich nicht viel ausrichten.
Vor kurzem habe ich einen interessanten Artikel zum Thema gelesen, in dem stand, dass nichts an dieser populären These der Schübe, welche die Babies in bestimmten Wochen durchmachen, dran ist. Dieser Bericht verstärkte meine Unsicherheit hierzu noch weiter.
Das Buch hat seit der Geburt unseres Schatzes oft in bestimmten Wochen sein Verhalten treffend beschrieben. Es hat uns in manch schwieriger Stunde geholfen geduldiger und entspannter zu bleiben, da es liebevoll daran erinnert, dass eine Weiterentwicklung auch mit etwas Leid für die Kleinsten verbunden ist. „Oje, ich wachse“ hilft außerdem dabei, die Fortschritte des Babys in verschiedenen Bereichen besser wahrzunehmen. Es bietet auch altersgerechte Anregungen für Spaß und Spiel. Das Tagebuch ist eine tolle Ergänzung und ein schönes Erinnerungsstück.
Ich würde werdenden Eltern also das Buch durchaus empfehlen, auch wenn ich unsicher bin, wie wissenschaftlich fundiert es ist. In diesen Tagen, in denen man schon um 19.30 Uhr im Bett liegt und Rückenschmerzen vom vielen Tragen hat, gibt es nämlich kaum einen tröstlicheren Gedanken als: Es ist nur ein Entwicklungsschub und diese Phase ist auch bald vorbei 😉
Grübelnd grüßt euch
eure Jana
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