So eine Schwangerschaft dauert etwa 40 Wochen. Genug Zeit, um einiges zu erledigen und sich auf die Ankunft des kleinen Menschleins, welches das Leben komplett auf den Kopf stellt, vorzubereiten. Theoretisch jedenfalls. Denn neben den typischen Schwangerschaftszipperlein, dem normalen Wahnsinn auf Arbeit und Geburtsvorbereitungskursen sowie der Hebammen- und Krankenhaussuche, kam bei uns beispielsweise noch ein Umzug in der Schwangerschaft hinzu (eine Woche vor der Entbindung fand dieser dann statt – puuh). Lange Rede, kurzer Sinn: Ich bin wohl nicht die Einzige, bei der die entspannte Vorbereitung fürs – sowie ausführliche Überlegungen zum – Wochenbett zu kurz kamen.
Doch mit etwas Erfahrung und dem nötigen Abstand zu dieser ganz besonderen Zeit habe ich nun eine Liste mit den Dingen erstellt, die ich besser während meiner Schwangerschaft erledigt hätte. Ich bin mir darüber bewusst, dass meine Erfahrungen natürlich nicht denen jeder anderen (werdenden) Mama entsprechen. Mein Wochenbett wäre jedoch sicherlich entspannter gewesen, wenn ich die folgenden Tipps beherzigt hätte.*
Kleiner Tipp zu Beginn: Schon bevor mein Junior geboren war, empfand ich den Lebensmittel-Lieferservice (siehe Werbelink rechts) als enorme Erleichterung. In der Schwangerschaft war nämlich auch ohne Anstehen an der Kasse und Schleppen der Einkäufe genug zu tun 😉
Und besonders schön: Mit Preisen wie im Supermarkt und einer geringen bzw. sogar gar keiner Liefergebühr ist dieser Luxus zur Abwechslung auch mal bezahlbar.
1. Besser in Massen: Essen vorkochen
Aus meinem, zugegebenermaßen eher kleinem, babyerfahrenem Umfeld, bekam ich während meiner Schwangerschaft zwei Meinungen zur ersten Zeit mit dem Nachwuchs zu hören. Muss ich noch erwähnen, dass die Ansichten sich grundsätzlich unterschieden? Da gab es die Fraktion, meist übrigens männlich, die zu berichten wusste, dass Babys in der ersten Zeit ja nur schlafen. Ich bekam bei den Erzählungen dieser Eltern fast den Eindruck, dass man im Wochenbett kaum wüsste, wohin mit seiner Zeit.
Und dann gab es das Lager aus dem es hieß: „In der ersten Zeit mit Baby wirst du froh sein, wenn du überhaupt zum Zähne putzen kommst.“ Uff – der Satz hat gesessen. Und ich habe ihn auch echt nicht verstanden. Also so gar nicht. Denn wie soll ein Wesen, das anfangs etwa 16 Stunden täglich schläft, mich derart auf Trab halten?
Dann kam Junior und ich würde rückblickend sagen, dass ich seit dem Moment seiner Geburt keine Sekunde mit Langeweile zu kämpfen hatte. Immerhin kam ich – bis auf ganz wenige Ausnahmen – immer zum Putzen meiner Beißerchen. Zu manchen Dingen kam ich zwischen der Dauerstillerei und Babypflege jedoch nicht. Leckere und ausgewogene Mahlzeiten zubereiten? Im Wochenbett wohl für die meisten Frauen eher Wunsch als Wirklichkeit.
Nun ist es übrigens nicht so, dass ich mich in der Vergangenheit durch herausragende Kochkünste und große Freude an der Küchenarbeit hervorgetan hätte. Warum ich dann trotzdem vom Wunsch im Zusammenhang mit dem Kochen spreche? Ganz einfach: Überall erfährt die werdende und stillwillige Mutter, wie wichtig eine ausgewogene und gesunde Kost ist. Schließlich soll das Baby mit allen notwendigen Nährstoffen gut versorgt sein. Und im Optimalfall geht es durch die nahrhaften Speisen dann auch noch Mama gut.
Da kann einen schon mal das schlechte Gewissen plagen, wenn man seit der Geburt des größten Schatzes plötzlich vermehrt zu Tiefkühlkost greift und die Nummer des liebsten Lieferdienstes bei Papa auf Kurzwahltaste 1 gewandert ist. Wobei ich dieses schnell abgelegt habe (ja, ich schreibe hier über eigene Erfahrungen). Denn mittlerweile gibt es ja eine ganz gute Auswahl an Tiefkühlkost, die ohne Geschmacksverstärker und Zusatzstoffe auskommt und gar nicht so ungesund ist (ja, frische selbstgemachte Kost ist sicherlich das Beste – aber es gibt Situationen, in denen die Fertigkost wirklich praktisch ist). Und was die Lieferdienste angeht: Wenn man nun nicht jeden Tag zu Burger und Pizza greift, halte ich eine Mangelernährung auch hier für keine ernsthafte Gefahr.
Jedoch ist der hohe Kostenfaktor bei der Belieferung ein echter Nachteil. Zusammengefasst: Mit gesunder Tiefkühlkost und Lieferdiensten kann man eine kurze Zeit gut auskommen. Doch eine Dauerlösung für das Wochenbett sind sie wohl nicht. Daher lautet meine Empfehlung: Nutzt die Zeit in der Schwangerschaft und kocht massenhaft Essen vor.
Überlegt euch, welche Speisen euch wirklich gut tun, wenn ihr schlecht drauf seid. Nichts hellt eure Stimmung so auf wie Spaghetti Bolognese? Prima! Dann kocht eine riesige Portion Bolognese-Tomatensoße und friert sie in mehreren Behältern ein. Vergesst nicht zu notieren, wann ihr die Soße gekocht hat. Denn ihr werdet bald viele andere Dinge im Kopf haben. Besonders geeignet zum Einfrieren sind aus meiner Erfahrung Soßen, Suppen und Aufläufe.
Glaubt mir: Der Aufwand der Planung und Vorbereitung eurer Mahlzeiten lohnt sich. Und wenn es euch wie mir vor einiger Zeit geht und ihr keine Ahnung vom Einfrieren habt, dann hilft euch sicher dieser informative Artikel von chefkoch.de.
Falls ihr unsicher seid, wie viel ihr vorkochen solltet, empfehle ich lieber größere Mengen. Es mag euch lächerlich erscheinen und ihr fragt euch vielleicht, wann ihr denn bitte diese Berge an Essen verdrücken sollt. Schließlich sollen die Schwangerschaftspfunde nach der Geburt ganz flott runter und da sind große Portionen schließlich tabu … bla bla bla. So dachte ich vor zehn Monaten tatsächlich auch noch (gerade schallendes Gelächter hier als ich meiner Mama von meinen Vorstellungen vor Juniors Geburt rund um Ernährung und Sport in der ersten Zeit mit Baby berichtete).
Nun möchte ich werdenden Mamis keine Angst machen, aber mein Hunger in der Schwangerschaft war so gar nichts gegen meine unbändige Gier nach Nahrung in der Stillzeit (abgenommen habe ich übrigens trotzdem – das hat die Natur clever eingerichtet). Vor allem im Wochenbett mussten die sehr kurzen Stillpausen zur Aufnahme von Speisen mit hoher Energiedichte genutzt werden (ja, das ungesunde Zeug das dick macht). Zu jeder Tages- und Nachtzeit.
Und dabei bemerkte ich im Laufe der Zeit eines: Je schneller es gehen muss, desto ungesünder wird die Mahlzeit. Wie praktisch und schön wäre es damals gewesen, hätten im Tiefkühler Leckereien wie Käse-Hackfleisch-Suppe, Gemüseauflauf oder Spinat-Lachs-Lasagne auf mich (bzw. uns) gewartet (wer mehr über mein außer Kontrolle geratenes Essverhalten in der Stillzeit erfahren möchte, klickt hier).
Natürlich lohnt sich das Vorbereiten von Mahlzeiten auch nach dem Wochenbett. Mit einer gut funktionierenden Essensplanung, dem Anlegen von Vorräten und Einfrieren lassen sich im stressigen Mama-Alltag eine Menge Zeit und Nerven sparen (mehr zu meinem Versuch, den perfekten Wochenspeiseplan zu erstellen, könnt ihr hier nachlesen – Spoiler: Es ist eine Geschichte des Scheiterns …).
Im Mama-Alltag bewährt hat sich für mich übrigens ein Frischhaltedosenset aus Glas*. Meine Vorräte kann ich aus dem Tiefkühler direkt in die Mikrowelle stellen. Und danach auf den Tisch. Merkwürdiger Plastik-Schmor-Geruch (ich weiß wirklich nicht, wie ich diese Belästigung für mein Näschen anders nennen soll), den ich bei den (natürlich laut Herstellern stets mikrowellengeeigneten) Vorgänger-Vorratsdosen häufig wahrnahm, gehört mit den Glasbehältern der Vergangenheit an.
Auch wenn ich es mir während der Schwangerschaft manchmal kaum vorstellen konnte: Die erste Zeit mit Baby empfand ich als viel kräftezehrender. Und freie Zeit ist erstmal Mangelware.
2. Ganz in Ruhe: Den Papierkram rund um Elterngeld, Elternzeit, Krankenkasse & Co. erledigen
In meinem Leben war ich nie mit so viel Papierkram beschäftigt wie rund um die Schwangerschaft und Geburt Juniors. Mutterschaftsgeld, Elternzeit und Elterngeld sind dabei wohl die bürokratischen To-Do’s, die man als werdende Mama auf dem Schirm hat. Allerdings reicht hier die abstrakte Vorstellung davon, dass da etwas Arbeit auf einen zukommt, meiner Meinung nach nicht aus.
Schaut euch rechtzeitig die auszufüllenden Anträge an. Informiert euch über Fristen und die vielen Besonderheiten, die zu beachten sind. Druckt euch unbedingt die benötigten Gehaltsnachweise aus bzw. besorgt euch diese und andere notwendige Dokumente, bevor ihr in den Mutterschutz geht. So spart ihr euch unnötige Telefonate, Schriftwechsel oder Wege – kurzum Zeit.
Füllt Formulare und Anträge noch während eurer Schwangerschaft so weit es geht aus. Wenn ihr mit dem Vater eures Kindes nicht verheiratet seid, solltet ihr euch frühzeitig und noch vor der Geburt um die Vaterschaftsanerkennung und Sorgerechtsteilung kümmern.
Denkt auch an Dinge wie die Krankenversicherung eures Kindes. Soll euer Schatz über den Vater oder euch versichert werden? Welche Krankenkasse bietet für eure Ansprüche rund ums Baby / Kind mehr?
Meine Aufzählung über den Papierkram rund ums Baby könnte ich nun noch eine Weile fortsetzen. Ich halte mich aber (für meine Verhältnisse *hust*) nun kurz und rate euch zwei Dinge:
- Informiert euch ausführlich während eurer Schwangerschaft über die anstehende Bürokratie. Bereitet so viel ihr könnt vor und nutzt die Ruhe, die ihr jetzt noch habt. Ich empfand es als wirklich belastend im Wochenbett Anträge in Behördensprache auszufüllen und bei Unklarheiten Internet- sowie Telefonrecherche zu betreiben.
- Sofern ihr dankbar für etwas Unterstützung in diesem Bereich seid und euch die aufwendige Recherche und Anfertigung eigener Schriften, die mit der Zeit vom Umfang her schon selbst als Buch taugen würden, ersparen wollt, empfehle ich euch „Babypedia“: Ein sehr sehr praktisches Buch, das ich leider viel zu spät entdeckt habe. „Babypedia: Elterngeld, Elternzeit, Anträge, Finanzen, Rechtsfragen, Ausstattung – Checklisten, Links, Apps, Literatur„* von Anne Nina Simoens und Anja Pallasch hilft (werdenden) Eltern unter anderem umfassend beim Durchblick in allen Fragen rund um die anstehenden Behördengänge und auszufüllenden Formulare.

3. Alles an seinem Platz: Ausmisten & Ordnung schaffen
Wer mich gut kennt und meine Wohnung schon mal betreten durfte, ohne das Zeit zum Aufräumen und Putzen vorab war, bricht sicherlich in schallendes Gelächter aus, wenn er diese Zeilen liest. Zugegeben – ich bin sicherlich nicht die erste Adresse für Tipps rund ums ordentliche zu Hause. Insbesondere putzen ist für mich eine der schlimmsten, dummerweise immer wieder anfallenden, Aufgaben.
Doch in einem Bereich habe ich es drauf: Im Ausmisten und Aufräumen im Sinne von Ordnungssysteme für Schränke und Schubladen schaffen. Wenn ich also Ordnung schaffe, dann immer mit dem Ziel, dass diese langlebig ist und den Alltag erleichtert. Doch „nachhaltiges“ Aufräumen benötigt vor allem eines: Zeit. Und was hat eine Mama naturgemäß eher wenig? Genau – Zeit.
Vielleicht wäre alles halb so schlimm bei uns geworden, wenn wir nicht noch kurz vor Juniors Geburt umgezogen wären. Als unser Schatz das Licht der Welt erblickte, waren hier noch etliche Umzugskisten auszupacken. Viele Möbel mussten noch gekauft und aufgebaut werden. Die alte Wohnung war zu übergeben. Auf Arbeit mussten Papa Junior und ich die Übergaben an die Kolleginnen und Kollegen vorbereiten, um mit einem guten Gefühl ins neue Leben zu starten.
Es war also eine Menge zu tun. Es fehlte einfach die Energie, um in dieser stressigen Zeit zu schauen, was man nicht mehr braucht und auszumisten. Auch an das Abbauen von Kramsecken, die im Laufe der Zeit wohl bei vielen von uns entstehen, war nicht zu denken.
Und so startete mein Wochenbett mit dem Gefühl, auf einer unordentlichen und chaotischen Baustelle zu leben. Wo ich auch hinsah, überall sah ich, was noch alles zu erledigen war. Kein schönes Gefühl. Vor allem, da ich nach der Geburt eben nicht so anpacken konnte wie ich wollte. Dabei gehöre ich nun zu den Frauen, die eine wirklich hohe Unordnungs- und Chaostoleranz besitzen.
Wenn euch beim Lesen dieser Zeilen also das Gefühl beschleicht, dass ihr mal wieder aussortieren oder gründlich aufräumen solltet, dann nutzt (sofern möglich) die Zeit vor der Geburt. Vermutlich werdet ihr danach eine ganze Weile nicht dazu kommen. Wobei: Vielleicht gehört ihr ja zu den Eltern, die so ein seltenes Viel- und Langschläferbaby haben? Aber ganz ehrlich: Selbst dann wisst ihr sicher Schöneres mit eurer freien Zeit anzufangen als aufzuräumen …
4. Für Ablenkung sorgen: Den MP3-Player bestücken
In den ersten Wochen mit Junior hatte ich immer wieder das Gefühl, sozial isoliert zu sein. Die Freiheit, wann ich will dorthin zu gehen wohin ich will war auf einen Schlag verschwunden. Mein Baby gab mir meinen neuen Tagesablauf vor. Und der bestand zu einem sehr hohen Anteil aus stillen. Wenn Junior dann schlief, dann nur auf Papas oder meinem Bauch bzw. nach dem Stillen ganz eng an mich gekuschelt. Zunächst vergingen die kuschligen Stunden rasend schnell.
Das kleine Wunder zu betrachten oder auch einfach mitschlafen (natürlich nicht, wenn der Kleine auf unseren Bäuchen war!) sind tolle Zaubermittel für die eigene Zufriedenheit.
Doch nach gar nicht allzu langer Zeit kam die Sehnsucht in mir auf, mitzubekommen, was in der Welt passiert. Musik zu hören. Oder meine geliebten Hörspiele, die bei mir zuverlässig wohlige Kindheitserinnerungen wachrufen. Gelesen hätte ich auch gern wieder mehr. Das mit dem Lesen beim Stillen bzw. wenn Junior auf mir liegt, gestaltete sich jedoch als unmögliches Unterfangen.
Glücklicherweise war jedoch flott ein technisches Hilfsmittel gefunden, das mir ein paar meiner Wünsche erfüllen konnte: Mein MP3-Player. Da ich übrigens ein Talent dafür habe, mir die Teile mopsen oder diese beispielsweise durch äußere Umstände wie Starkregen zerstören zu lassen, teste ich unfreiwillig regelmäßig, was der Markt in diesem Bereich so zu bieten hat. Sehr zufrieden bin ich derzeit mit meinem Gerät von „Sony“*.
Im Radio erfuhr ich, was ich an Weltgeschehen verpasst hatte und hörte auch mal aktuelle Musik. Selbst wenn ich die Lieder scheußlich fand (relativ oft – ich glaube ich werde alt), freute ich mich einfach darüber, mitzubekommen, was derzeit das Geld in die Kassen der Plattenfirmen bringt. Meine Playlists halfen mir, je nach Stimmung, besser durch den Tag zu kommen bzw. diesen entspannt ausklingen zu lassen.
Mit meiner liebsten „Hypnobirthing“-Übung kam ich in stressigen Momenten runter und tankte neue Kraft (hier geht es zu meinem Erfahrungsbericht übers „Hypnobirthing“ in Eigenregie). Und wir schön war es für mich, den „drei Fragezeichen“ beim Lösen ihrer neuesten Fälle zu lauschen (ja, finde ich tatsächlich noch immer cool).
Mein, dank Papa Junior stets top bestückter, MP3-Player war im späten Wochenbett und den Wochen danach so etwas wie mein Tor zur Außenwelt. Übrigens hat sich das praktische Teil auch bei Spaziergängen mit Baby-Junior bewährt. Unter der Woche war ich ja häufig allein spazieren. Und als der Schatz noch sehr klein war schlief er unterwegs im Kinderwagen oder der Babytrage meist ein. Da war es dann schön, etwas Unterhaltung und anspornende Musik dabei zu haben. Vor allem im tristen Winter.
Denkt also am besten schon mal in der Schwangerschaft darüber nach, was euch über viele Spaziergänge, Einschlafbegleitungen und Stillstunden (sofern ihr denn stillen wollt und könnt) Freude bereiten könnte. Wenn ihr bisher sehr gern und viel gelesen habt, sind Hörbücher vielleicht eine tolle Möglichkeit für euch, weiter für spannendes Futter für den Kopf zu sorgen? Eine liebe patschehand.de-Leserin, mit der ich im Mailkontakt stehe, empfiehlt zum Beispiel das Abonnement eines großen Anbieters für Hörbuch-Downloads (siehe das Banner nach diesem Abschnitt). Was euch also auch immer hilft, um die kräftezehrende erste Zeit mit Baby entspannter zu überstehen: Gönnt es euch!
An dieser Stelle ist es mir übrigens ein Bedürfnis, folgendes anzumerken: Beim Stillen Juniors oder wenn er eingeschlafen ist und aufwacht, wenn ich das Zimmer verlasse und ich also neben ihm bleibe, nutzte und nutze ich auch mein Smartphone. In letzter Zeit häuften sich die Artikel, in denen Mütter kritisiert werden, die ihrem Baby beim Stillen nicht stets die volle Aufmerksamkeit schenken.
Meine Meinung hierzu ist, dass die überwältigende Mehrheit der „Smartphone-Mamas“ bei diesem Thema wohl eine gesunde Balance findet. So schön das innige Kuscheln mit Baby auch sein mag. Wenn man viele Stunden am Tag – über Wochen und Monate – stillend verbringt, ist der Wunsch nach ein bisschen Abwechslung aus meiner Sicht nur allzu verständlich. Und es wird wohl kaum eine Mutter geben, die dadurch die Bedürfnisse ihres Babys aus den Augen verliert. Ich halte es da ganz mit der Autorin dieser Kolumne 😉
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Wärmstens empfohlen von einer Blogleserin: Mit einem beeindruckenden Angebot an Hörbüchern wartet „audible“ auf.
5. Gemeinsam stark: Unterstützung für die erste Zeit organisieren
Und nun komme ich zu einem wirklich wichtigen Punkt. Als frischgebackene Mama braucht ihr in den ersten Wochen vor allem eines: Unterstützung. Obwohl: Bereits während der Schwangerschaft sind helfende Hände Gold wert. Ob der (werdende) Papa, eure Mama oder die beste Freundin. Alle dürfen – und der stolze Bald-Vater sollte sogar unbedingt – eingebunden werden.
Überlegt euch noch während der Schwangerschaft in Ruhe, wer euch jetzt und in den ersten Wochen als Mutter unterstützen kann. Eure Mama kocht die besten Eintöpfe? Wie schön! Dann kann sie ja vielleicht schon mal vorkochen und euch so beim Anlegen eines Futtervorrats helfen (siehe Punkt 1). Eure Bekannte arbeitet im Amt und versteht Behördendeutsch wie keine Zweite? Super! Damit bietet sie sich als kompetente Unterstützung für den lästigen Papierkram an. Scheut euch nicht, in eurem Umfeld um Hilfe zu bitten und euch das Leben damit etwas zu erleichtern.
Nach der Geburt eures Babys rate ich in der ersten Zeit jedoch dazu, nur sehr sehr wenig und sorgfältig ausgesuchten Besuch (wenn überhaupt) zu empfangen. Selbst wenn dieser sehr hilfsbereit ist, setzen Termine und Verabredungen im Wochenbett unter Stress. Zumindest ging es mir so. Wir mussten in dieser so aufregenden, aber auch aufwühlenden, Lebensphase erstmal unseren neuen Alltag finden und uns kennenlernen. Ich war sehr verletzlich und unsicher in dieser Zeit. Da empfand ich andere Menschen schnell als „Eindringlinge“. Ich fühlte mich gestört in dem Prozess, mich als Mama zu finden.
Und auch wenn sich die Besucher versuchen zu beherrschen: Ein ungefagter Ratschlag („Du darfst den Kleinen nicht so verwöhnen!“), ein irritierender Kommentar („Puuh – hier müsste aber auch mal wieder geputzt werden.“) oder eine dämliche Frage („Schäft er schon durch?“ oder „Bist du müde?“) kommt immer.
Es gilt also im Wochenbett auch für alle Helfer*innen: Umgebt euch ausschließlich mit Menschen, die euch gut tun. Es bringt schließlich nichts, wenn die Wohnung sauber wie niemals zuvor ist, ihr aber kurz vor dem Nervenzusammebruch seid, da ihr eure Mama als Helferin als nervig oder anstrengend empfindet.
Und damit bin ich auch am Ende meiner Tipps für einen entspannte(re)n Start ins Wochenbett. Wie bereits zu Beginn dieses Artikels erwähnt, schildere ich hier meine höchst subjektiven Erfahrungen. Diese müssen natürlich so gar nichts mit euren Empfindungen im Wochenbett gemeinsam haben. Und so lautet abschließend vielleicht mein wichtigster Rat an euch werdende Mütter: Hört auf EUER Bauchgefühl. Vertraut EUREM Instinkt. Lasst all die überwältigenden Gefühle zu, die euch in dieser Zeit begleiten. Positive wie negative. Macht euch bewusst: Jeder Moment ist flüchtig. Was gerade noch war, ist gleich vergangen. Das gilt natürlich auch für die anstrengenden Situationen, in denen ihr euch überfordert und hilflos fühlt.
Ich möchte nicht lügen. Das Wochenbett verging für mich nicht gefühlt wie im Flug und es war keine wunderschöne Zeit. Jedoch war es eine Zeit, in der ich viel über mich gelernt habe. Und einmalig war sie auf jeden Fall. Schließlich wird man nur einmal zum ersten Mal Mama.
In jedem Falle wünsche ich euch einen guten Start in euer neues Leben mit Baby. Viel Kraft für die Zeiten, in denen es noch nicht so läuft wie erhofft. Und natürlich viel Freude mit dem kleinen Wunder, das ihr auf die Welt gebracht habt.
Alles Liebe,
eure Jana
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